Tausende Corona-Testergebnisse von Deutschland und Österreich standen schlecht geschützt im Netz. Das Datenleck entstand durch eine Software bei einem Wiener Start-Up.
136.000 Corona-Testergebnisse samt persönlicher Daten sollen laut Medienberichten wegen eines Datenlecks bei einem Wiener Start-up im Internet frei einsehbar gewesen sein. Betroffen waren eine österreichische Fachhochschule sowie mehrere Corona-Testzentren in Berlin, München und Mannheim. Für Angreifer wäre es möglich gewesen, für einen Corona-Test angegebene sensible Daten auszulesen. Wie "Der Standard" am Donnerstag berichtete, wurde die Lücke inzwischen geschlossen.
Auch Name, Adresse, Staatsburgerschaft, Handynummer waren abrufbar
Nebst dem Testergebnis waren persönliche Daten wie Name, Adresse, Staatsbürgerschaft, Geburtsdatum, Handynummer, E-Mail und - sofern angegeben - auch die Nummer von Pass- oder Personalausweis abrufbar, hieß es in mehreren Medien-Berichten. Die Medien beriefen sich auf eine Analyse eines Kollektivs von IT-Experten namens Zerforschung und des Chaos Computer Clubs (CCC).
Software schuld an Daten-Panne
Die Datenpanne entstand durch eine Software des Wiener Start-ups, so "Der Standard". Die Firma biete einem Unternehmen, das mehrere Schnelltestzentren in Deutschland betreibt, die digitale Infrastruktur für seine Testungen an. "Nutzer konnten dort zeitweise mit wenig Aufwand auf fremde Datensätze, die durch die Firma verarbeitet wurden, zugreifen."
Die Sicherheitslücke sei "durch einen Fehler in einem Update der Software von Mitte Februar" entstanden, so die Firma. Die von Zerforschung genannte Datenzahl wollte diese nicht bestätigen. Ein weitreichender Zugriff, etwa die Abfrage sämtlicher Datensätze, wäre durch das System erkannt und unterbunden worden. Laut Zerforschung war die Zugriffsmöglichkeit eine Folge schlechter Absicherung.