Sorge um Griechenland

Europas Leitbörsen tief im Minus

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Die Sorge um Griechenland stürzt die Börsen ins Minus.

Belastet von den Sorgen um Griechenland haben die europäischen Leitbörsen die Sitzung am Montag einheitlich mit tieferen Notierungen beendet. Der Euro-Stoxx-50 fiel um 1,90 Prozent auf 2.138,24 Zähler.

 Bereits zu Handelsstart hatte die Nachricht, dass Griechenland seine für 2011 gesetzten Sparziele verfehlen wird, die Aktienmärkte merklich unter Druck gesetzt. Das Land hatte mit der "Troika" vereinbart, das Defizit als Anteil des Bruttoinlandsprodukts auf 7,6 Prozent zu drücken, nun wird jedoch ein Defizit von 8,5 Prozent erwartet, hieß es.

   Im späten Handel hat indessen in Luxemburg das Treffen der Euro-Finanzminister begonnen. Die Ressortchefs gaben sich vor Beginn der Sitzung eher wortkarg. Eurogruppen-Chef Jean-Claude Juncker meinte, "wir werden heute keine Entscheidungen über die nächste Hilfstranche" für Griechenland treffen. Die Gespräche stehen im Zeichen der deutlich schlechteren Wirtschafts-und Budgetdaten Griechenlands.

   Am Nachmittag konnten die Börsen vor dem Hintergrund positiv ausgefallener US-Daten ihre Verluste etwas eindämmen, die "Erholung" hielt jedoch nur sehr kurzfristig an. Sowohl der ISM-Index für die Industrie als auch die US-Bauausgaben fielen besser als im Vorfeld erwartet aus.

   Im Sektorenvergleich zeigten sich erneut Bankenwerte tief im roten Bereich. Unter den größten Verlierern im Euro-Stoxx-50 befanden sich BNP Paribas (minus 4,64 Prozent auf 28,655 Euro) sowie Societe Generale (minus 5,15 Prozent auf 18,97 Euro) und ING Groep (minus 5,16 Prozent auf 5,058 Euro). Im deutschen DAX rutschten außerdem Commerzbank um 7,27 Prozent tiefer bei 1,761 Euro und Deutsche Bank büßten 2,18 Prozent auf 25,745 Euro ein.

   Besonders hart traf es allerdings den belgisch-französischen Finanzkonzern Dexia. Eine drohende Herabstufung der Kreditwürdigkeit durch die Rating-Agentur Moody's hatte die Titel bereits in der Früh einbrechen lassen. Händlern zufolge würde diese Nachricht Spekulationen schüren, dass die Bank erneut vom Staat gestützt werden müsse. Bis Handelsschluss rutschten Dexia um 10,16 Prozent auf 1,30 Euro ab.

   Indessen mussten auch Autowerte einmal mehr deutliche Kursverluste hinnehmen. BMW sackten um 5,69 Prozent auf 47,12 Euro an das unterste Ende des Euro-Stoxx-50 ab, Volkswagen verloren  4,75 Prozent auf 95,30Euro und Daimler ermäßigten sich um 2,33 Prozent auf 32,845 Euro.

   Deutliche Verluste mussten im Zuge sinkender Öl-und Metallpreise auch Rohstoffnotierungen verbuchen. So gaben beispielsweise Repsol 3,38 Prozent auf 19,305 Euro ab und Total ermäßigten sich um 2,08 Prozent auf 32,545 Euro.
 

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