Coronavirus

Starker Anstieg der Corona-Neuinfektionen in Deutschland

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Die Sieben-Tage-Inzidenz lag laut Robert Koch-Institut (RKI) Freitagfrüh bundesweit bei 95,6.

Der Anstieg der Corona-Infektionszahlen in Deutschland verläuft nach Einschätzung des Robert Koch-Instituts (RKI) wieder "ganz deutlich exponentiell". "Das Infektionsgeschehen gewinnt an Dynamik", sagte RKI-Vizepräsident Lars Schaade am Freitag. Eine Zunahme von 5,6 binnen einem Tag bei der Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner habe es schon länger nicht gegeben. Diese lag laut RKI am Freitag bundesweit bei 95,6, am Vortag noch bei 90. Neuinfektionen kamen 17.482 hinzu.

"Schwere Wochen stehen uns bevor"

Angesichts der raschen Ausbreitung der ansteckenderen Virusvariante B.1.1.7 stünden "leider wieder schwere Wochen bevor", sagte Schaade. Eine Verschlimmerung der Lage um Ostern, vergleichbar mit der Zeit vor Weihnachten, sei gut möglich. "Dieser Anstieg der Fallzahlen ist real. Nach unseren Daten lässt er sich nicht damit erklären, dass mehr Schnelltests gemacht werden", betonte er. Die ansteckendere und wohl auch tödlichere Variante B.1.1.7 wird nach RKI-Daten inzwischen in etwa drei von vier Fällen in Deutschland nachgewiesen.

Diese Woche 5.000 mehr Fälle als die Woche davor

Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten binnen einem Tag 17.482 Corona-Neuinfektionen - etwa 5.000 mehr als vor einer Woche. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 226 weitere Todesfälle registriert. Hier zeigt sich ein deutlicher Unterschied zum Jänner, in dem die Zahl neu erfasster Todesfälle häufig noch um die 900 oder gar 1.000 gelegen hatte.

Verzögerte Todeszahlen

Zu berücksichtigen ist dabei, dass sich das Infektionsgeschehen stets verzögert in den Todeszahlen niederschlägt, weil zwischen Nachweis der Infektion und dem Tod häufig mehrere Wochen liegen. Zudem sehen Experten inzwischen aber auch einen Impfeffekt: Viele der Senioren, die besonders anfällig für schwere Covid-19-Verläufe sind, sind inzwischen geimpft und damit weitgehend geschützt.

Dies dürfe aber nicht zu einer Fehleinschätzung der Lage führen, warnte Schaade. Laufen lassen könne man das Infektionsgeschehen nach wie vor nicht, weil es dann immer mehr Intensivpatienten und Todesfälle in jüngeren Generationen gebe. Schon jetzt sei zu sehen, dass die Covid-19-Patienten auf den Intensivstationen im Mittel immer jünger werden.

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