Coronavirus

Türkei schränkt Truppenbewegungen in Syrien ein

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Die Türkei schränkt wegen der Verbreitung der Lungenkrankheit Covid-19 die Bewegungen ihrer Soldaten im benachbarten Bürgerkriegsland Syrien ein.

Istanbul. Das geht aus einer Stellungnahme des Verteidigungsministeriums in Ankara vom Sonntagabend hervor.

"Auf ein Minimum reduziert"

Personal- und Truppenbewegungen, die nicht zwingend notwendig sind, wurden demnach auf ein Minimum reduziert. Ärzte seien in die Einsatzgebiete geschickt worden, um Trainings anzubieten und die Soldaten zu sensibilisieren.

Die Türkei ist im Norden Syriens in mehreren Regionen aktiv. Sie hatte im Oktober östlich des Flusses Euphrat eine international scharf kritisierte Militäroffensive gegen kurdische Milizen begonnen, die sie als Terroristen ansieht, und kontrolliert dort seitdem ein Teilgebiet des Grenzareals. In anderen Teilen des Nordens sind gemeinsam mit russischen Truppen Militärpatrouillen vorgesehen. In der Region um die Rebellenhochburg Idlib westlich des Euphrats unterhält die Türkei zahlreiche sogenannte Beobachtungsposten. Dort herrscht nach einer Eskalation der Gewalt derzeit Waffenstillstand.

Die Zahl der offiziell erfassten Coronavirus-Infektionen in der Türkei lag am Sonntagabend bei rund 27.000, die der Todesopfer bei 574. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte am Freitag eine weitreichende Ausgangssperre für Menschen unter 20 Jahren verkündet. Seit Freitagnacht sind zudem 31 Städte, darunter Ankara und Istanbul, für den Verkehr nach außen weitgehend abgeschottet. Bereits zuvor war eine Ausgangssperre für Menschen ab 65 Jahren erlassen worden. Schulen und Cafés sind geschlossen, an belebten Orten wie Supermärkten gilt eine Maskenpflicht.

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