Tausende Passagiere

250-Tonnen-Akku! DAS ist die größte E-Fähre der Welt

Sie ist länger als ein Fußballfeld, bietet Platz für über zweitausend Menschen und fährt rein elektrisch: Die neue Elektro-Fähre „China Zorrilla“ wurde nun in Australien vorgestellt. 

Eigentlich hätte sie mit Flüssiggas betrieben werden sollen – doch daraus wurde nichts. Stattdessen entschied man sich für einen mutigen Schritt in Richtung emissionsarmer Schifffahrt.

Die 130 Meter lange „China Zorrilla“ wurde komplett aus Aluminium gebaut und fährt rein elektrisch. 

Die 130 Meter lange „China Zorrilla“ wurde komplett aus Aluminium gebaut und fährt rein elektrisch. 

© Incat Tasmania

„China Zorrilla“ - Die größte Elektro-Fähre der Welt 

Die ursprünglichen Pläne sahen vor, dass das 130 Meter lange Schiff mit Flüssiggas betrieben wird. Doch während der Entwicklung kam es zu einem Kurswechsel: Die Werft Incat entschied sich für ein rein elektrisches Antriebssystem.

Gebaut wurde das Schiff aus Aluminium – ein Material, das sich durch sein geringes Gewicht auszeichnet und deshalb ideal für große, aber leichte Konstruktionen ist. Die Entscheidung für Aluminium half dabei, das Gewicht des Schiffs auf etwa ein Drittel eines vergleichbaren Modells zu reduzieren.

Bis zu 2.100 Menschen und 225 Fahrzeuge passen gleichzeitig auf die neue E-Fähre. 

Bis zu 2.100 Menschen und 225 Fahrzeuge passen gleichzeitig auf die neue E-Fähre. 

© Incat Tasmania

Mit Platz für 2.100 Menschen und 225 Fahrzeuge ist die „China Zorrilla“ die größte Fähre ihrer Art. Noch beeindruckender ist jedoch das Energiesystem an Bord: Insgesamt wurden Batterien mit einem Gewicht von 250 Tonnen verbaut. Diese speichern zusammen rund 40 Megawattstunden (MWh) Energie – was in etwa dem Speichervermögen von 400 hochwertigen Elektroautos entspricht.

Künftig verbindet die Fähre Buenos Aires (Argentinien) mit Colonia (Uruguay). 

Künftig verbindet die Fähre Buenos Aires (Argentinien) mit Colonia (Uruguay). 

© Incat Tasmania

Der Antrieb erfolgt über acht Elektromotoren, die acht Wasserstrahlanlagen betreiben. Diese Technik – vergleichbar mit dem Antrieb von Jetskis – wurde gewählt, weil die Fährverbindung über Gewässer mit geringer Tiefe verläuft. Die Wassertiefe entlang der Strecke beträgt lediglich rund 2,5 Meter.

Herkunft der Technik und Leistung des Antriebssystems

Die elektrische Antriebstechnik stammt vom finnischen Unternehmen Wärtsilä. Diese Kombination aus Batterie und Antrieb ist laut Hersteller derzeit die leistungsstärkste ihrer Art und soll etwa viermal so stark sein wie vergleichbare Systeme in anderen E-Schiffen oder Hybridmodellen. Die Fähre erreicht eine durchschnittliche Geschwindigkeit von 25 Knoten, was etwa 56 Kilometern pro Stunde entspricht.

250 Tonnen Akkus an Bord – so viel Energiespeicher hat derzeit kein anderes E-Fahrzeug weltweit. 

250 Tonnen Akkus an Bord – so viel Energiespeicher hat derzeit kein anderes E-Fahrzeug weltweit. 

© Incat Tasmania

Die „China Zorrilla“ ist noch nicht im regulären Einsatz, soll aber noch im Laufe des Jahres 2025 in Betrieb genommen werden. Sie wird zwischen Buenos Aires (Argentinien) und Colonia del Sacramento (Uruguay) verkehren – eine Strecke von etwa 56 Kilometern über den Rio de la Plata. Durch den Einsatz der Elektrofähre erwartet man eine deutliche Reduktion der Emissionen im Vergleich zu herkömmlichen Fähren auf dieser Route.

Präsentation in Australien

Derzeit befindet sich das Schiff noch bei Incat in Tasmanien (Australien). Am Freitag wurde es dort erstmals öffentlich vorgestellt. Hunderte Gäste wohnten der Präsentation bei – eine große Aufmerksamkeit für ein Projekt, das neue Maßstäbe im Bereich elektrischer Schifffahrt setzt.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.
OE24 Logo
Es gibt neue Nachrichten