Gesundes Tier kann per Webcam beobachtet und erschossen werden.
Mit einem gewagten Projekt will der deutsche Künstler Florian Mehnert auf die teils perfide Nutzung von Kampfdrohnen hinweisen. Um dafür möglichst viel Aufmerksamkeit zu bekommen, geht er dabei äußerst forsch zu Werke. Mehnert lässt nämlich die Internet-Nutzer (ab 18 Jahren) über das Leben oder den Tod einer Ratte entscheiden.
Countdown läuft
Auf einer eigens erstellten Webseite überträgt er den Live-Stream eines Geheges, in dem sich die Ratte befindet. Unterhalb der Kamera ist eine Schusswaffe positioniert, die am 24. März um 19:00 Uhr entweder auslöst oder eben nicht. Letzteres hängt davon ab, ob die Nutzer nach Ablauf des insgesamt 11-tägigen Countdowns – deshalb heißt das Kunstprojekt auch 11 Tage - per Knopfdruck den Abzug betätigen. In einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung zeigt sich der Künstler davon überzeugt, dass die Ratte unmittelbar erschossen wird. Schließlich brauche es nur eine Person, die den Schuss auslöst.
Wie bei einer Kampfdrohne
Laut Mehnert ist dieses Szenario dem eines Kampfdrohneneinsatzes nicht unähnlich. Auch hier sitze eine Person teils tausende Kilometer entfernt, wenn sie eine Rakete auslöst und somit das Leben eines oder mehrerer Menschen auslöscht. Sein Ziel, möglichst viel Aufmerksamkeit zu erreichen, hat Mehnert jedenfalls erreicht. Teilweise ist die Webseite so gut besucht, dass sie sogar zusammenbricht.
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