Kommt von Google

Schwangere Managerin wird Yahoo-Chefin

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Erfahrende Entwicklerin soll dem IT-Pionier neuen Schwung verleihen.

Marissa Mayer (Bild oben) wird neue Chefin des US-Internetkonzerns Yahoo. Mayer, die bisher für den Konkurrenten Google arbeitete, ist bereits der dritte CEO von Yahoo binnen einem Jahr. Sie nimmt am Dienstag ihre Arbeit auf, wie Yahoo am Montag nach US-Börsenschluss mitteilte. Sie fühle sich "geehrt" und sei "überglücklich", erklärte Mayer am Montag.

Überraschend
Die Entscheidung des Aufsichtsrats ist etwas überraschend. Denn Mayer ist schwanger. Yahoo war dieser Umstand zwar bekannt, er wurde aber nicht weiter erörtert. Gegenüber CNNMoney bestätigte Mayer, dass ihr Junge bereits am 7. Oktober zur Welt kommen soll.

Vorgänger war nur sechs Monate im Amt
Im Mai war ihr Vorgänger Scott Thompson, der vom Ebay-Bezahldienst PayPal gekommen war, nach knapp sechs Monaten im Amt wegen eines Streits über seine akademische Ausbildung zurückgetreten (wir berichteten). Er hatte Carol Bartz abgelöst. Sie wurde im September entlassen , da es ihr nicht gelang, dem Unternehmen neuen Schwung zu verleihen.

Maßgeblich für Google-Erfolg mitverantwortlich
Mayer war eine der ersten Mitarbeiterinnen bei Google und maßgeblich an der Entwicklung der Google-Suchmaschine beteiligt. Ihre Ernennung kommt überraschend. Weithin war erwartet worden, dass Yahoos Interims-CEO Ross Levinsohn den Posten übernimmt.

Die nun bestellte Chefin war Mitarbeiterin Nummer 20 bei Google. Sie fing vor 13 Jahren bei der aufstrebenden Internetfirma an und verantwortete lange Zeit das wichtige Suchmaschinen-Geschäft. Sie gilt als verantwortlich für das schlichte Design der Website. Zuletzt leitete die 37-Jährige die Geo-Dienste und lokalen Services bei Google. Sie habe eine "fantastische Zeit bei Google gehabt", sagte Mayer der "New York Times", die als erstes über den Wechsel berichtet hatte. Es sei aber letztlich eine "ziemlich einfache Entscheidung" gewesen, den neuen Job
anzutreten. Yahoo sei schließlich eine der besten Marken im Internet.

Aktie zog an
Nach den ersten Berichten von der Ernennung Mayers stieg der Kurs der Yahoo-Aktie um 3,3 Prozent. Nach Einschätzung von Analysten braucht der Konzern nun vor allem Stabilität: Der Internet-Pionier steht im überlebenswichtigen Werbegeschäft unter enormen Druck - ausgerechnet vonseiten Googles. Bei der Internetsuche hatte sich Yahoo bereits mit dem Software-Konzern Microsoft verbündet.

Kurzfristig
Laut "New York Times" hat Marissa Mayer erst am Montagnachmittag per Telefon gekündigt. Sie war neben den zwei Gründern Larry Page und Sergey Brin sowie dem langjährigen Konzernchef und jetzigen Verwaltungsratsvorsitzenden Eric Schmidt eines der wenigen bekannten Gesichter von Google.

Fotos von den Technik-Trends 2012

2012 kommen die ersten Smartphones mit superschnellen Quad-Core-Prozessoren mit einer Taktrate von bis zu 1,5 GHz in den Handel. Die Displays werden noch schärfer und bessere Akkus versprechen eine längere Laufzeit. Highlights sind das iPhone 5, das HTC One X, das LG 4X HD sowie das Galaxy S3 (im Bild).

Bei den boomenden Tablet-Computern sieht die Lage nicht viel anders aus. Auch hier kommen 2012 Geräte mit noch schnelleren Prozessoren und verbesserten Displays auf den Markt. Außerdem werden die Touch-Computer dank einer stärkeren Vernetzung (siehe weiter unten) noch vielseitiger.

2012 trumpft die Nintendo dann mit der völlig neuen Wii U auf. Sie soll der PS3 und der Xbox 360 Kunden abjagen. Sony bringt am 12. Februar seine mobile Highend-Konsole Playstation Vita auf den Markt. Sie kann zwar keine dreidimensionalen Inhalte darstellen, liefert dafür aber eine bahnbrechende Grafik und eine völlig neue Steuerung.

Bei den Betriebssystemen steht 2012 ganz im Zeichen von Microsoft. Denn im kommenden Jahr bringt der Software-Riese Windows 8 auf den Markt. Der Windows 7-Nachfolger wurde komplett neu entwickelt und ist auch für den Einsatz auf Tablet-Computern vorbereitet.

Hier wird sich in diesem Jahr der 3D-Standard durchsetzen. Neue Geräte werden diese Technik von Haus aus integriert haben. Die Kunden können dann selbst entscheiden, ob sie sie verwenden wollen, oder eben nicht.

Die sogenannten Smart-TVs ermöglichen es den Nutzern über Apps oder spezielle Browser direkt im Internet zu surfen. Da die Techniken immer weiter verbreitet werden, dürften auch die Preise noch einmal deutlich fallen. Vor allem aktuelle 3D- und Smart-TVs dürften deutlich billiger werden.

Bei den mobilen Rechnern heißt die Devise "dünn, leicht, schnell und stark". All diese Ansprüche erfüllen die neuen Ultrabooks problemlos. Sie setzen auf SSD-Festplatten, schnelle Chips, gute Grafik und eine lange Laufleistung.

Nicht weniger als eine Revolution der Fotografie hat das amerikanische Start-Up Lytro im Sinn, das seine Kameras im Frühjahr auf den Markt bringen will. Dank ausgefeilter Linsen-Technik soll man erst knipsen und dann auf bestimmte Bereiche scharfstellen können. Polaroid legte unterdessen die klassische Sofortbildkamera als digitale Version neu auf.

Darüber hinaus wird das Jahr 2012 auch im Zeichen der Vernetzung stehen. Heimnetzwerke dürften dank vereinfachter Technik, günstigeren Preisen und einer größeren Auswahl an Geräten den Durchbruch schaffen.

Schon 2011 brachten sich die Anbieter mobiler Bezahlsysteme in Position - 2012 soll der Vorstoß in den Alltag kommen. Als wichtigste Voraussetzung gilt, dass mehr Smartphones einen Chip für die Funktechnik NFC (Near Field Communication) bekommen, mit der die meisten Bezahlsysteme der rivalisierenden Dienstleister laufen.

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