Sie ist zwar nicht so offensichtlich, wie die neue Benutzeroberfläche von Vista, dennoch gehört die neue Suchfunktion zu den Funktionshighlights.
Bei Fragen zu den wichtigsten Features von Windows Vista wird von
Microsoft-Vertretern gerne die neue Suchfunktion genannt. Aber moment mal,
was soll daran denn neu sein? Schließlich gab's ja auch unter Windows XP
schon eine Suchfunktion...
Der Unterschied liegt vor allem in der
Geschwindigkeit: Bei Windows XP musste die Festplatte bei einer Suche
"händisch" vom Betriebssystem nach dem gesuchten Begriff durchstöbert
werden. Vor allem auf großen Festplatten mit vielen tausenden Dateien konnte
das schon mal mehrere Minuten in Anspruch nehmen.
Bei Windows Vista ist das anders: Die Suche läuft blitzschnell - innerhalb von Sekundenbruchteilen werden die Treffer angezeigt. Möglich wird das erst durch eine neue Indexer-Technik. Das Betriebssystem durchsucht nähmlich permanent die Festplatte nach neuen Daten und legt die wichtigsten Dateiinformationen in einem Index ab.Startet der User nun eine Suchanfrage nach einer bestimmten Datei muss Vista nicht erst mühsam die gesamte Festplatte abgrasen, sondern greift durchsucht lediglich den zuvor angelegten Index. Das geht natürlich viel schneller.
Komplexe Technik
Einen Nachteil hat das Index-Verfahren aber
doch: Der Indizierungsdienst benötigt permanent "Aufmerksamkeit" des
Betriebssystems und verschlingt so ein gutes Stück der Rechnerperformance.
Da der Indexer nämlich sehr oft Lexezugriffe auf der Festplatte ausführt -
schließlich muss er über jede Änderung auf der Platte "Buch führen" - können
andere Festplattenzugriffe schon mal in die Warteschleife geraten und werden
dann nur mit Verzögerung ausgeführt.
Damit das bei Windows
Vista nicht zum Problem wird, hat sich Microsoft einen Trick einfallen
lassen: Sämtliche Dienste, die permanent Festplattenzugriffe produzieren
(z.B. Index-Dienst, Virenscanner, Defragmentierer) müssen anderen
Anwendungen immer Vorrang geben. Dienste wie der Indexer arbeiten also nur
dann auf der Festplatte, wenn wirklich kein anderes Programm auf die
Harddisk zugreifen muss.
Dadurch fühlt sich das System deutlich
schneller an und reagiert flotter.
Suche ist integraler Bestandteil
Der höhere Stellenwert von Suche
spiegelt sich auch auf der Oberfläche wider: So sind im Startmenü, in der
Systemsteuerung und in den Explorer-Fenstern Eingabefelder integriert. Durch
einfaches Lostippen mit der Tastatur kann eine Suchabfrage gestartet werden.
Suchordner
Die höhere Suchgeschwindigkeit ist die Basis für eine
weitere Neuerung in Vista: Suchordner. Dabei handelt es sich um gespeicherte
Suchabfragen, die beim Öffnen jeweils auf den aktuellen Stand gebracht
werden. Ist die Abfrage "Alle Bilder von Sonja" als Suchordner hinterlegt,
werden zu jeder Zeit die gerade auf dem System befindlichen Dokumente mit
diesem Kriterium dargestellt - auch wenn sie später erstellt wurden.