Ein Monat zu früh

Allergiker aufgepasst: Es herrscht schon Pollenalarm!

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Niesanfälle, rinnende Nasen, tränende Augen. Heuer waren bereits Anfang Jänner die ersten Haselpollen in der Luft – ein Monat (!) früher als normalerweise.

Schuld an dem vorzeitigen Pollenflug ist das immer wärmer-werdende Klima. Die Wintermonate werden wärmer und die Natur erwacht immer früher aus ihrem Winterschlaf. 2023 war bis jetzt fast 4 Grad wärmer, als das Vorjahr. Das bekommen vor Allem jene Menschen zu spüren, die auf Blütenstaub bestimmter Pflanzen allergisch reagieren. Die Blühzeiten verschieben sich um mehrere Monate nach vorne und darüber hinaus dauert die Pollensaison – und damit die Leidenszeit für Allergiker – immer länger.

Wie können sich Allergiker schützen?

„Bei einer Allergie verkennt das Immunsystem die eingeatmeten Pollenkörner als Bedrohung und wehrt sie ab. Diese daraus resultierenden Beschwerden müssen rasch behandelt werden, damit sich die allergische Entzündung von den oberen nicht in die unteren Atemwege ausbreitet und eine chronische Asthma-Erkrankung verursacht“, sagt Assoz. Prof. Priv.-Doz. DDr. Peter Valentin Tomazic von der Universitätsklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde in Graz.  

Allergiker müssen sich generell auf früher einsetzende Pollenbelastungen einstellen und sollten sich rechtzeitig rüsten. Mediziner empfehlen die allergen-spezifische Immuntherapie, die es neben Spritzen und Tropfen auch als praktische Tablette gibt und die Abwehrkräfte nachhaltig wieder an die Allergieauslöser gewöhnt. Bei rechtzeitigem Therapiebeginn spüren Betroffene meist bereits in der bevorstehenden Pollensaison eine deutliche Besserung ihrer Beschwerden.

Allergie nachhaltig bessern

Antiallergische Medikamente wie Antihistaminika und Kortison-Sprays lindern die Symptome gut und rasch, haben allerdings keinen lang anhaltenden Effekt. Eine langfristige Erleichterung bietet zum Beispiel die Allergen-Immuntherapie (AIT), die auch unter dem Begriffen Allergie-Impfung bekannt ist. Dabei wird das Allergen, das die Allergie auslöst, über einen Zeitraum von etwa drei Jahren dem Körper in Form von Spritzen, Tropfen oder Tabletten zugeführt.

„Durch die regelmäßige Verabreichung eines standardisierten Allergenextrakts wird das Immunsystem trainiert und es entsteht ein Gewöhnungseffekt. Die Therapie greift also unmittelbar in den Krankheitsprozess ein und nimmt damit nicht nur die Symptome, sondern vor allem auch die Ursache der Allergie ins Visier“, erklärt Tomazic. Und das äußerst vielversprechend: „Bei einer Pollenallergie kann man von einer Erfolgsrate von rund 80 Prozent ausgehen und der Effekt ist nachhaltig.“

Je früher, desto besser

Der richtige Zeitpunkt, um das gestresste Immunsystem zu kurieren, ist die pollenfreie Zeit - Herbst und Winter. Grundsätzlich ist ein Behandlungsbeginn zwar auch während der Allergiezeit möglich, aber: je früher mit der Behandlung begonnen wird, desto besser sind die Aussichten auf die Linderung der Allergie. Allergikern empfiehlt man daher rasch einen HNO- oder Lungen-Facharzt aufzusuchen, ihre Beschwerden abklären zu lassen und mit einer Therapie zu beginnen, um für die kommende Pollensaison gerüstet zu sein. 

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