Die Angst vor Krankheiten treibt immer mehr Menschen in die Sucht: Cyberchondrie.
Wenn die Recherche nach einem einzigen Symptom plötzlich in den schlimmsten Erkrankungen ausartet, wünschte man man hätte nicht angefangen zu suchen. Rückenschmerzen, seltsame Beobachtungen am Körper, eine Erkältung oder doch eine lebensbedrohliche Krankheit? Das Internet bietet für jede Frage eine Antwort -das Schlimme daran ist, dass man schnell Selbstdiagnosen stellt und zur Gruppe der "Cyberchonder" gehört.
Den Begriff definierten US-Forschwer wie Brian Fallon von der Columbia Universität. Cyberchonder sind jene Menschen unter uns, die hinter jedem Symptom eine Krankheit vermuten und sich ausführlich darüber im Internet informieren. Ihre Zeit verbringen sie oft lange am PC auf der Suche nach Diagnosen, Therapien, Symptomen und Ursachen. Dies artet schnell in einer Sucht aus. Beim nächsten Symptom googelt man gerne wieder - schließlich gibt es für alles eine Antwort.
„Das Internet hat das Potenzial, die Ängste der Menschen drastisch zu verstärken“, so die Forscher. In einer Langzeitstudie untersuchte Microsoft 2008 das Suchtverhalten nach Krankheiten im Internet. Ergebnis: Das Netz macht uns krank, oft "kranker" als wir denken. Viele User schätzten ihren körperlichen Zustand deutlich schlechter ein, als er ist. Cyberchonder fühlen sich nach der Selbstdiagnose oft tatsächlich krank, außerdem fällt es den meisten leichter im Netz zu suchen, als einen Arzt aufzusuchen.
Der einzige Ausweg aus der Spirale ist es bei unaufhörlichen Beschwerden einen Arzt aufzuschen und mit der eigenen Gesundheit entspannter umzugehen. Selbstdiagnosen liegen häufig daneben und ersetzen keine Untersuchung.