Uns allen geht es doch gleich: Wenn sich in der kalten Jahreszeit verdächtige Symptome bemerkbar machen, dann packen wir unsere persönlichen Trickkisten aus. Im Sinne der Gesundheit verschießen wir dann alles, was das Magazin zu bieten hat, um die möglicherweise heranschleichende Krankheit abzuwenden. Doch greifen Sie zur richtigen Munition?
Hausmittel oder Placebo?
Während sich die einen mit einer Elefantendosis Vitamin C und Schwitztherapie behelfen, schwören andere auf Hühnersuppe. Doch wie gut wirken bekannte Hausmittel und gängige Maßnahmen gegen Grippe, Erkältung & Co wirklich? Ist die Hühnersuppe, die schon in Omas Rezeptbuch stand, wirklich ein Wundermittel mit unlimitierten Kräften oder trauen wir ihr zu viel zu? Wir verraten es Ihnen:
7 Grippe-Heilmittel im Wahrheits-Check
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1. Heiße Zitrone
Heiße Zitrone ist eines der Hausmittel, die grundlogisch klingen: die Kombination von Vitamin C und Wärme kann doch eigentlich nur gut tun. Umso enttäuschter sind wir, dass dieses Hausmittel so gut wie gar nichts gegen eine Erkältung oder Grippe ausrichten kann. Mehrere Studien haben widerlegt, dass Vitamin C bei Erkältungskrankheiten hilft. Die Säure der Zitrone könnte sogar einen leichten Negativeffekt haben und die bereits beleidigten Schleimhäute reizen. Kräutertees sind die eindeutig bessere Wahl.
2. Zwiebelsaft
Zwiebelsaft wirkt antibakteriell und soll in Tee oder als Wickel helfen, Krankheitserreger abzuwehren. Auch in diesem Fall gilt: mehr Placebo als erwiesenes Heilmittel. Schaden kann ein Zwiebelwickel aber nicht. Auch bei entzündeten Ohren kann ein in Zwiebelsaft getunkter Wattebausch etwas Linderung verschaffen – ein Heilmittel ist es aber trotzdem nicht.
3. Hühnersuppe
Der Klassiker unter den „Wundermitteln“ ist wohl die Hühnersuppe. Mediziner wissen, dass die Hühnersuppe vielen Patienten hilft, allerdings ist dies ein subjektives Empfinden. Wissenschaftlich eindeutig nachweisbar ist die positive Wirkung nicht, allerdings fällt sie in die Kategorie „warme Flüssigkeit“, was prinzipiell immer ein guter Weg ist.
4. Vitamin C
Das oft genannte Vitamin ist zwar ein sehr wichtiges für den Körper, es wird durch ausgewogene Nahrung allerdings zu genüge aufgenommen. Ergänzende Einnahme von Vitamin C macht laut Experten nur dann Sinn, wenn man sich nicht ausgewogen ernährt. Enthalten ist Vitamin C etwa in rotem Paprika, Brokkoli und Zitrusfrüchten.
5. Antibiotika
Trotz der überrollenden Beweislage glauben viele Menschen immer noch, dass Antibiotika in keinem Fall schaden können. Wir dürfen wiederholen: dem ist nicht so. Antibiotika wirken ausschließlich bei bakteriellen Infekten und nicht gegen Virus-Erkrankungen wie Erkältung und Grippe. Darüberhinaus haben Antibiotika zahlreiche Nebenwirkungen.
6. Honig gegen Husten
Honig kann zwar unter bestimmten Umständen antibakteriell wirken, ein Heilmittel für Krankheiten ist er aber dennoch nicht. In der Kombination mit Milch ist Honig bei Erkältungskrankheiten übrigens besonders wirkungslos, da Milch zusätzliche Schleimbildung verursachen kann.
7. Nasenduschen
Vorbeugende Nasenduschen tun leider herzlich wenig, um Krankheiten abzuwehren oder zu bekämpfen. Meerwasser-Nasensprays können durchaus sinnvoll sein, ebenso wie Inhalieren mit Dampf, allerdings auch nur um Symptome zu mildern. Heilen können Sie eine bereits im Körper „steckende“ Krankheit nicht.