Sind Österreicher Vorsorge-Muffel?

Nur wenige lassen Augen kontrollieren

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Zuwenige Österreicher nutzen Möglichkeiten für Prävention

Neben den übrigen Vorsorgeuntersuchungen sollte auch der jährliche Gang zum Augenarzt ein "Pflichttermin" in Sachen Gesundheit sein. Dies erklärten am Donnerstag die Wiener Spezialistin Helga Azem und Vertreter des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Österreich.

Nur 50 Prozent gehen zur regelmäßigen Kontrolle

"Wir geben unser Auto jedes Jahr zum Service, aber uns selbst gönnen wir keine jährliche Vorsorgeuntersuchung", sagte Staatsopern-Bariton Clemens Unterreiner, der sich für den Verband als "Botschafter" engagiert, als Kind das Sehvermögen verlor und erst durch langwierige Therapie den Weg zurück schaffte.

Eine Online-Umfrage unter einem repräsentativen Sample von 300 Personen im Alter von 50 bis 70 Jahren aus dem Dezember vergangenen Jahres hat ergeben, dass nur rund 50 Prozent der Menschen in dieser Gruppe in den vorangegangenen zwölf Monaten einen Augenarzt aufgesucht hatten. 19 Prozent hatten ihren letzten Termin in den vorangegangenen 13 bis 24 Monaten gehabt, 32 Prozent vor länger als zwei Jahren.

Früherkennung extrem wichtig

Die Wiener Augenärztin Helga Azem, in ihrem Fach auch seit vielen Jahren als Standesvertreterin aktiv, warnte: "Das Auge ist mit dem Sehnerv ein Anhangsgebilde des Gehirns. Das bedeutet, dass beispielsweise ein Verlust von Nervenfasern nicht zu reparieren ist.(...) Es ist aber sehr gut möglich, Schäden zu verhindern oder Krankheiten möglichst stabil zu halten." Das gelte sowohl für das Glaukom (Grüner Star) als auch für Formen der Netzhautdegeneration (Makuladegeneration) oder die diabetische Retinopathie.

Besonders wichtig wäre auch eine Vorsorgeuntersuchung beim Augenarzt für Kinder im Alter zwischen zwei und vier Jahren. Helga Azem sagte: "Kinderaugen müssen das Sehen erst erlernen." Wenn ein Auge durch größere Dioptrie-Unterschiede, Schielen etc. von Beginn an Einschränkungen aufweise, würde das Gehirn automatisch das stärker sehfähige Auge bevorzugen, das zweite in seiner Kompetenz für das weitere Leben zurückbleiben.

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