Geglättete Wogen. Mit neuem Look startet Christina Lugner ihr Leben nach Scheidung. Ihr Motto: Liebe lässt sich nicht erzwingen.
Mann weg, Geld weg, Job weg. So der Tenor Wiens besserer Gesellschaft, sobald Christina Lugner (42) erscheint und außer Hörweite ist. Mit ihrem Ausbruch aus der „Ehehölle“ sorgte die Ex-Frau von Baumeister Richard Lugner (76) diesen Sommer für den medialen Supergau. Ein Befreiungsschlag, zu dem sich Christina Lugner sieben Jahre durchringen musste, wie sie im MADONNA-Interview verrät.
Neider ärgert besonders, dass die Frau, die nach Ehemann Richie auch ihr Society-Pseudonym „Mausi“ von sich wies, nicht dem Vergessen der Seitenblicke-Gesellschaft erlag, sondern selbstbewusster denn je auftritt. Neuerdings mit glattem Haar.
Christina Lugner, Figaro Strassl-Schaider verpasste Ihnen einen
Glatthaar-Look. Der Beginn einer neuen Ära?
Christina Lugner:
Optische Veränderung ist Zeichen für den Beginn eines neuen
Lebensabschnitts. Schaue ich Fotos von früher an, bin ich oft fassungslos,
wie alt ich wirke. Das kommt, weil ich mich überschminkt habe. Ich habe ewig
gebraucht zu verstehen, weniger ist mehr. Ich fühle mich jung und denke, das
strahle ich heute auch aus. Man kann nur sich selbst ändern und nie den
Partner. Das habe ich gelernt.
Nach 17 Jahren Ehe: Müssen Sie auch das Flirten neu erlernen?
Ein
Leichtes, anderen Tipps zu geben! Wenn es einen selbst betrifft, stellt sich
auf einmal die Frage: "Wie mach ich das jetzt?" Nach einer
Trennung sollte man keinesfalls den Fehler machen, sich zu Hause zu
verstecken. Wer Fische fangen will, muss an den Fluss gehen. Seit meiner
Scheidung stelle ich fest, es ist viel leichter Bekanntschaften zu machen
(kichert). Ich bekomme sogar Zettelchen ins Auto gelegt: „Habe Sie gesehen,
würde Sie gerne kennenlernen.“ Herzig.
Ihr Ex-Mann entwickelt sich seinerseits zum Frauenheld
Ich freu
mich, dass Richard Erfolg bei den Frauen hat. Zumindest im TV. Auch er hat
sich verdient, neu durchzustarten. Mich hat die mediale Vermarktung meiner
Familie immer gestört. Was mir übrigens nie jemand geglaubt hat.
Herr Lugner äußerte sogar Wunsch nach Nachwuchs. Das ist etwas, das er
Ihnen verwehrt hat
Dieser Zug ist abgefahren.
Manche behaupten, Sie wären die Verliererin der Scheidung
Wie
kann das sein? Ich habe heute alles erreicht, was ich wollte. Ich wollte die
Scheidung und bin glücklich geschieden. Die Partnerschaft beenden wollte ich
das erste Mal schon im Jahr 2000. Allein mir fehlte der Mut. Ich glaube,
vielen Frauen geht es so.
Ihre Hochglanz-Biografie ist fast fertig und soll im Dezember
erscheinen. Was macht Christina Lugner nun den ganzen Tag?
Ich
gründe im Februar eine Stiftung. Ziel ist es, finanziell benachteiligten
Kindern chirurgische Eingriffe zu ermöglichen, die zwar notwendig sind, aber
von den Krankenkassen nicht gedeckt werden.
Ein uneigennütziges Projekt. Was ist mit der eigenen beruflichen Zukunft?
Der Weg geht in Richtung Selbstständigkeit. Ich plane eine
Event-Agentur. Aber bevor ich durchstarte, muss ich mich erst einmal
emotional fassen. 17 Jahre Ehe kann man nicht im Vorbeigehen verarbeiten.
Außerdem betreue ich nach wie vor Projekte der Lugner City. Von zu Hause
aus.
Das heißt von der Lugner-Villa
Die Wohnungssuche hat für
mich Priorität. Aber was glauben Sie, wie schwer es ist, in Grinzing eine
passende Wohnung zu finden? Ich bin verzweifelt. Denn einerseits muss die
Wohnung meinen Ansprüchen genügen, andererseits darf sie nicht zu weit von
Richards Haus weg sein. Wegen unserer Tochter Jacqueline.
Kein Potenzial für Konflikte?
Ich sehe das easy. Wir
treffen uns kaum. Richard war früher fast nie zu Hause und ist es jetzt auch
nicht.
Könnten Sie die Zeit zurückdrehen, würden Sie es tun?'
Nein.
Die Scheidung war traumatisch. Aber diese Veränderung war für mein Leben
notwendig. Was hätte ich anders machen sollen…?
Ihr mediales Versteckspiel...
Es war Sommerloch und wir sind
hineingefallen. Was konnten wir schon großartig tun? Es war abartig.
Paparazzi, Verfolgungsjagden. So etwas hat es in Österreich bisher noch nie
gegeben.
Haben Sie bereits Abstand zu den Geschehnissen?
Natürlich
versucht man’s mit Humor zu nehmen. Meine größte Sorge galt ja nie mir,
sondern meiner Tochter Jacqueline. Sie ist das absolut Wichtigste in meinem
Leben.
Ihre eigene Mutter bezog im Scheidungskampf gegen Sie Stellung
Das
hat unglaublich geschmerzt. Gerade in emotionalen Tieflagen braucht man
familiären Rückhalt. An meinen Vater konnte ich mich nicht wenden. Der ist
gestorben, da war ich dreißig. Und meine Mutter hat mit mir, so wie schon
mit meiner Schwester, gebrochen. Es tut weh, aber man kann Liebe nicht
erzwingen.
Sind Sie dankbar, dass der Wirbel rund um Verleger Christoph Hrabala
Ihre Scheidung beschleunigt hat?
Ich glaube an Schicksal. Oft haben
kleine Geschehnisse große Wirkung auf das weitere Leben. Es werden Weichen
gestellt…
Die wohin führen?
Es wird seltener, dass mich jemand "Mausi"
nennt. Das ist ein gutes Zeichen. Irgendwann hat in den letzten Jahren die
Kunstfigur "Mausi" die reale Christina Lugner verschwinden lassen.
Ich bin gerade dabei, diesen Umstand rückgängig zu machen.