Leidenschaft

Tatort-Star Stefan Jürgens outet sich als Friedhof-Fan: "Der perfekte Ort"

Der Schauspieler sucht sich gerne ungewöhnliche Ort zum Entspannen. Besonders auf Friedhöfen fühlt er sich wohl, wie er jetzt verrät.

Er brachte Millionen zum Lachen, später jagte er im TV die Verbrecher – und heute sucht er die Stille zwischen alten Grabsteinen. Stefan Jürgens, einst Comedian bei „RTL Samstag Nacht“ und später bekannt als Ermittler im „Tatort“ und bei der „SOKO Wien“, hat eine ungewöhnliche Art gefunden, zur Ruhe zu kommen.

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„Ich habe eine Art Leidenschaft für Friedhöfe entwickelt“, erzählt der Schauspieler im Gespräch mit Bild. „Friedhöfe sind an vielen Orten inzwischen der Ersatz für öffentliche Parks geworden.“ Dort geht Jürgens spazieren, lernt Texte, denkt nach. „Für mich ist es der perfekte Ort für besondere Ruhe und Flair.“ Makaber findet er das nicht: „Das ist kein morbider Drang. Die Bereitschaft für inneren Dialog ist dort einfach höher.“ Besonders gern besucht er Friedhöfe in fremden Städten: „In Berlin am Südstern oder in Paris in Montmartre.“

"Ich habe Angst vor dem Leiden vor dem Tod"

Seit einigen Jahren lebt der gebürtige Westfale auf einem Bauernhof in Brandenburg – und dort scheint er seinen ganz eigenen Frieden gefunden zu haben. Mit 62 Jahren denkt er durchaus über das Leben und dessen Ende nach. „Ich habe keine Angst vor dem Tod konkret – der Moment möge hoffentlich auch noch lange auf sich warten“, sagt Jürgens. „Aber ich hoffe, dass ich vorher nicht leiden muss. Ich habe nur Angst vor dem Leiden vor dem Tod. Außerdem hoffe ich, dass es der richtige Abschluss meines Lebens wird.“

Zu diesen stillen Gedanken passt sein aktuelles Bühnenprojekt: „Dracula – eine Leseperformance“. Dafür hat Jürgens den Klassiker von Bram Stoker neu interpretiert – samt selbst produziertem Soundtrack. In Köln, Berlin und München bringt er die Geschichte um den legendären Blutsauger auf die Bühne. „Das Buch passt perfekt in die Jahreszeit. Es hat mich als kleiner Junge schon fasziniert, damals habe ich es verbotenerweise gelesen. Jetzt habe ich dazu passende Musik ausgesucht und in einem Hörspielstudio den Soundtrack des Abends produziert.“

 


 

Der Lustfaktor

Warum gerade Dracula? „Ich hatte richtig Lust, mal wieder voll auf die Zwölf zu hauen, etwas für die pure Unterhaltung zu machen“, erklärt er. Seine Entscheidungen trifft Jürgens dabei selten aus Kalkül: „Ich arbeite immer nur nach dem Lustfaktor. Es ist natürlich ein Luxus, dass ich das kann. Aber rein ökonomisch wären viele meiner Entscheidungen infrage zu stellen. Es ist schön, Geld zu verdienen, aber das hat mich nie lange dabei gehalten. Dann hätte ich länger beim ,Tatort‘ oder bei der ,SOKO‘ bleiben müssen.“

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