Für 11.000 Fans

Wanda: Weihnachts-Show ohne großes Funkeln

Oh du (feucht)-fröhliche. Wanda zündeten am Freitag für 11.000 Fans in der Stadthalle ihr traditionelles Weihnachtskonzert. Stimmung und Show waren schon mal besser.  

„Bologna“ auf Türkisch. Musikalisches Geschenk von Wanda für 11.000 Fans beim Weihnachtskonzert in der Stadthalle. Am Freitag spielte die Strizzi-Rocker nämlich schon bei der Vorgruppe Kent Coda mit. Nicht das einzige Duett: für die Zugaben ließ man die deutschen 00er Stars von Juli antanzen um ihnen für Chart-Hymnen wie „Dieses Leben“ oder „Die perfekte Welle“, zu der Marco Wanda eine schrägen Ausdruckstanz abzog, die Bühne zu überlassen. Für „Geile Zeit“ ja sowieso, auch wenn das diesmal als Motto für die Weihnachtsshow von Wanda leider etwas übertrieben war, denn so sehr sich Marco Wanda auch mit seinen „Amore“ oder „Schatzi“ Schlachtrufen anstrengte, der ganz große Funke wollte nicht wirklich überspringen. Ein netter Weihnachts-Sprüher aber bei Gott kein Feuerwerk.

Wanda: Weihnachts-Show ohne großes Funkeln
© zeidler

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Juli rockten in Wien mit.

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Vom Opener „Bologna“ bis zum traditionellen Mitmach-Finale „1 2 3 4“, dem man spontan noch ein weiteres "Bologna" draufsetzte, lieferte man eine solide, aber keineswegs wegweisende Show. Ein paar Zeilen des Weihnachts-Klassikers „Stille Nacht“, das herrliche brachiale Nirvana-Cover „Territorial Pissings“und eine erprobte Setlist inklusive. Mit Hymnen wie „Luzia“, „Weiter weiter“, das man dem 2022 verstorbenen Keyboarder Christian Humme widmete („Das war sein Wien!)“, „Schick mit die Post“ oder „Flaschen von gestern“, aber auch Leerläufen a’la „Da kommt das Licht her“ und einem viel zu selbstverspielten „Wachgeküsst“. Da schlich sich erstmals doch so etwas wie Fadesse ein. Gedanken, die man sonst bei Wanda ja für unmöglich hielt. Auch dass eine La-Ola-Welle fast im Keim erstickt.

Wanda: Weihnachts-Show ohne großes Funkeln
© zeidler

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Erst mit der beeindruckenden Schlussoffensive rund um „Bei niemand anders", wo er auch an seinen verblichenen Vater erinnerte ("„Hätte das der Papa gesehen - Scheiß mich an!“), einer hinreißenden XXL-Version von "Bussi Baby“, „Columbo“ und dem nach dem vermeintlichen Konzertende noch spontan draufgesetzten "Bologna" konnte Marco Wanda, der ja im Herbst mit dem Buch „Dass es uns überhaupt gegeben hat“ seine Alk- und Drogen geplagte Seele offenbarte, das Ruder wieder rumreißen. In Summe hinterließen die Weihnachts-Konzerte 2023 und 2024 dennoch deutlich mehr Eindruck.

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© zeidler

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Am 19. Dezember 2026 gibt‘s die Zugabe, Also das nächste Weihnachtskonzert. "Aus dem Scheiß kommen wir jetzt nicht mehr raus!" Der einzige Auftritt des Jahres, denn Wanda wollen 2026 leiser treten und höchstens im Studio gemeinsam aufspielen.

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