Börse

Europas Leitbörsen einheitlich rot ins Wochenende

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Großes Abwarten auf Referendum in Griechenland.

Die europäischen Leitbörsen gehen am Freitag nach einem zögerlichen Handeln der Anleger einheitlich mit Verlusten ins Wochenende. Der Euro-Stoxx-50 fiel 21,49 Einheiten oder 0,62 Prozent auf 3.441,76 Zähler und verbuchte damit ein satten Wochenminus von 5,24 Prozent. Impulse aus Übersee blieben aus, denn die US-Börsen blieben aufgrund des Unabhängigkeitstages am Samstag geschlossen.

 Anleger haben sich heute zurückgehalten und warten das Ergebnis des Griechen-Referendums ab. Die knapp zehn Millionen Griechen, die am Sonntag zum Referendum aufgerufen sind, stehen vor der Wahl, den Forderungen der Gläubiger zuzustimmen oder diese abzulehnen. Das Hilfspaket, zu dem deren Bedingungen gehören, ist allerdings am 30. Juni ausgelaufen und damit überholt.

Ob Griechenland Geld aus dem Euro-Rettungsfonds ESM erhalten kann, nachdem der Rettungsschirm EFSF nicht mehr zur Verfügung steht, ist offen. Denn in Artikel 3 des ESM-Vertrages heißt es, Finanzhilfen würden nur gewährt, "wenn dies zur Wahrung der Finanzstabilität des Euro-Währungsgebiets insgesamt und seiner Mitgliedsstaaten unabdingbar ist". Doch von solch einem Szenario ist man weit entfernt, hieß es am Markt.

Branchenseitig rückten Versorgerwerte ans Schlusslicht. Der Branchenindex Euro-Stoxx für Versorger verlor satte 1,09 Prozent und rutschte damit so tief wie seit Mitte Jänner nicht mehr (mit Ausnahme von Ende Juni). Am stärksten litten die RWE-Titel, diese büßten 2,75 Prozent ein. Daneben verloren EDF 1,11 Prozent sowie E.On 0,86 Prozent und Enel gaben 0,39 Prozent nach.

Hingegen kletterten die Aktien von K+S satte 4,44 Prozent auf 30,665 Euro. Der deutsche Salz- und Düngemittelhersteller hielt an seiner Ablehnung der Übernahmeavancen des Rivalen Potash fest. Den Experten der Baader Bank zufolge, bleibe die Tür weit offen für ein höheres Kaufgebot der Kanadier für den Kasseler Konzern.

Zudem hat ein optimistischer Kommentar der Commerzbank über die Ergebnisse für das zweite Quartal 2015 die Aktien der Munich Re angetrieben. Sie verteuerten sich um 0,83 Prozent auf 163,70 Euro und schoben neben Vinci (plus 0,39) als einzig positiver Werte an die Spitze des Euro-Stoxx-50-Index.

 Daneben trennt sich Tui von seinen Anteilen an der griechischen Hotelkette Grecotel. Die 50-prozentige Beteiligung an dem Gemeinschaftsunternehmen wurde vor einigen Wochen an den griechischen Partner verkauft. Anleger reagierten positiv und die Anteilsscheine des Reisekonzern stiegen 0,67 Prozent.
 

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