Im schmutzigsten Prozess des Jahres soll heute die Entscheidung fallen. Zuvor stellte die Jury eine Nachfrage an das Gericht.
Es wurde viel Schmutzwäsche gewaschen, als die Hollywood-Stars Johnny Depp und Amber Heard die letzten sechs Wochen vor Gericht standen. Von Schlägen gegen die Schauspielerin, einer abgetrennten Fingerkuppe, Fäkalien im Bett, Droh-SMS und weiteren pikanten Details war im Gerichtssaal die Rede. Letzten Freitag gab es dann die Schlussplädoyers der Anwälte von Depp und Heard.
Seit einigen Tagen beraten sich die Geschworenen – doch das Urteil, welches eigentlich gestern erwartet wurde, verzögerte sich. Der Grund: Die Jury hatte eine Frage an das Gericht gestellt, die Amber Heards Artikel in der 'Washinton Post' betrifft.
Das sind die verschiedenen Szenarien
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Wenn die Geschworenen zu dem Schluss kommen, dass es in dem Artikel tatsächlich um Depp ging und er verleumdet wurde, gewinnt er den Prozess. Außerdem stehen ihm theoretisch die 50 Millionen Dollar zu, auf die er Heard verklagt. Doch die Jury kann auch über die Höhe der Entschädigung abstimmen, sodass ihm letztendlich mehr oder weniger als diese Summe - oder gar nichts - zugesprochen werden könnte.
Amber Heard, die über ein Vermögen in diesem Ausmaß nicht verfügt, müsste im schlimmsten Fall Privatinsolvenz anmelden. Doch Depp dürfte das Geld egal sein – ihm geht es in erster Linie darum, seinen Ruf wiederherzustellen.
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Außerdem muss die Jury darüber entscheiden, ob Depps Anwalt im Auftrag seines Mandanten verleumderische Äußerungen über Heard getätigt hat. Sollte Heard hier gewinnen, müsste Depp seiner Ex die 100 Millionen Dollar zu zahlen, die sie in ihrer Gegenklage gefordert hat. Auch hier können die Geschworenen jedoch noch über die Summe entscheiden.
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Der Verlierer des Prozess hat jedenfalls die Möglichkeit, Berufung gegen das Urteil einzulegen.
- Sollten die sieben Geschworenen nicht in der Lage sein, sich einstimmig auf ein Urteil zu einigen, platzt der Prozess. Dann liegt es an beiden Parteien, einen Prozess neu aufzurollen.