Er kündigte sein Vorhaben bereits 2015 in einem Interview an.
Der Frontmann der britischen Elektronik-Band The Prodigy, Keith Flint
, starb am Montag, 4.3. in seinem Haus. "Zutiefst geschockt und mit Traurigkeit bestätigen wir den Tod unseres Bruders und Freundes Keith Flint", teilte The Prodigy per Kurznachrichtendienst Twitter mit.
Selbstmord
Die Polizei in der englischen Grafschaft Essex hatte zuvor mitgeteilt, ein 49-Jähriger Mann sei am Morgen leblos in seinem Haus gefunden worden. Prodigy-Mitgründer Liam Howlett postete auf Instagram, dass Flint Selbstmord begangen habe. "Unser Bruder Keith hat sich am Wochenende das Leben genommen. Ich bin geschockt, scheißwütend, verwirrt und mein Herz ist gebrochen. R.I.P Bruder Liam."
Sportlich
Britische Medien wie die Sun berichten davon, dass Flint sich in einem Rosenkrieg mit seiner Frau Mayumi Kai befunden habe. Die letzten Monate seien schwer für ihn gewesen, hätten ihn in Depressionen gestürzt. Möglicherweise habe er auch wieder Alkohol und Drogen konsumiert. Im Zuge der Trennung von Kai sollte Flint sein geliebtes, 1,7 Millionen Euro teures Haus verkaufen, was ihn zusätzlich belastet haben soll. Wenige Tage vor seinem Ableben hat Flint noch bei einem Wettlauf mitgemacht, wo er laut einem Augenzeugen " in guter Form und fröhlich" gewesen sein soll. Zuletzt soll er viel Sport gemacht haben.
Kündigte Tod an
Bereits in einem Interview aus dem Jahr 2015, das er mit der FHM führte, sprach er über Selbstmord: "Ich hatte schon immer dieses Ding in mir, dass, wenn ich fertig bin, ich mich umbrignen werde." Es sei keine Todessehnsucht, betonte er.
Rave-Szene
Die Band würdigte den exzentrischen Sänger in einer Mitteilung als "wahren Pionier, Innovator und Legende". Flint werde "für immer vermisst werden". The Prodigy entstammte der Szene der illegalen Rave-Partys in London und kreierte eine einzigartige Mischung verschiedener Musikstile.
Markenzeichen
Ihre größten Erfolge feierte die Gruppe in den 90er-Jahren mit Songs wie "Firestarter" und "Breathe" und dem skandalträchtigen "Smack My Bitch Up". Flints Markenzeichen waren seine zu Hörnern gestylten Haare, schwarz geschminkten Augenhöhlen und exzentrischen Tanzeinlagen, die für ein minderjähriges Publikum anfangs als zu furchteinflößend eingestuft wurden. Die Musikvideos von The Prodigy wurden von einigen TV-Sendern in Großbritannien daher zunächst nur am späten Abend ausgestrahlt. Ed Simons von dem Elektronik-Duo Chemical Brothers zeigte sich betroffen vom Tod Flints. "Mein Gott, so traurig von Keith Flint zu hören", schrieb Simons auf Twitter. "Großartiger Mann."
Hilfe bei Depressionen & Co.
Sollten Sie von Depressionen oder Selbstmordgedanken betroffen sein oder jemanden kennen, der Hilfe sucht, finden Sie diese unter anderem auf www.telefonseelsorge.at oder unter Telefonnummer 142.