Hatte an der Scala bei Proben für eine abgesagte ''Salome''-Premiere Kontakt mit einem infizierten Kollegen,wurde selbst aber negativ getestet.
Berlin/Mailand. Opernsänger Michael Volle sitzt mit seiner Familie wegen des Coronavirus in Quarantäne zu Hause in Kleinmachnow bei Berlin fest. Er habe seit Anfang Februar an der Mailänder Scala für "Salome" von Richard Strauss geprobt und dort im Ensemble Kontakt mit einem Kollegen gehabt, der positiv getestet worden sei, schilderte der Bariton am Sonntag in der ARD-Sendung "Anne Will", wo er zugeschaltet war.
"Dem habe ich einmal die Hand gegeben, ich habe mit ihm öfters zusammen mit den anderen Kollegen geprobt." Von der Scala sei er per E-Mail informiert worden. Daraufhin habe er sich an sein örtliches Gesundheitsamt gewandt, und die gesamte Familie mit zwei schulpflichtigen Kindern habe sich an der Charité in Berlin testen lassen. Volle (Jahrgang 1960) ist mit der Opernsängerin Gabriela Scherer verheiratet.
Am Donnerstagabend habe er erfahren, dass sie nicht infiziert seien. "Ich habe keinerlei Symptome", sagte Volle bei "Anne Will". Das Gesundheitsamt habe aber eine zweiwöchige Quarantäne verhängt. "Wir wissen nicht, was kommt, das ist kein gutes Gefühl", sagte Volle.
Die Regierung in Italien hat im Kampf gegen das Coronavirus Sars-CoV-2 mittlerweile einen großen Teil des Nordens zur Sperrzone erklärt. Alle Kinos, Theater, Museen, Sportclubs, Demonstrationen und viele andere Veranstaltungen müssen schließen oder fallen aus. Auch an der Scala wurden alle Vorstellungen abgesagt. Die "Salome"-Premiere hätte am Sonntag stattfinden sollen.