Sänger R. Kelly steht derzeit vor Gericht. 1994 heiratete er die minderjährige Sängerin Aaliyah mit gefälschten Dokumenten.
Im Missbrauchsprozess gegen Musikstar R. Kelly (54, "I Believe I Can Fly") hat ein früherer Tour-Manager zu Details zum Verhältnis Kellys mit der Sängerin Aaliyah ausgesagt. Kelly soll demnach 1994 die damals erst 15-Jährige als volljährig ausgegeben und geheiratet haben, weil er dachte, sie sei schwanger. R. Kelly soll laut US-Medien einmal gemeint haben, er habe sie geheiratet, damit sie eine Abtreibung durchführen lassen könne. Denn als Minderjährige sei das alleine nicht möglich.
R. Kelly-Prozess: Er heiratete schwangere, minderjährige Aaliyah
Der Manager sagte laut US-Medienberichten, er habe mit Geld von Kelly einen Beamten bestochen. Dieser habe Ausweispapiere fälschen sollen, so dass der zu diesem Zeitpunkt 27 Jahre alte Sänger die Jugendliche heiraten konnte, nachdem er von der mutmaßlichen Schwangerschaft der 15-Jährigen erfahren habe. Auf der Heiratsurkunde aus Illinois ist Aaliyahs Alter mit 18 Jahren angegeben. In dem US-Bundesstaat ist Sex mit Minderjährigen illegal.
Manager: Nicht wohl bei Flirt von R. Kelly
Der Manager sagte weiter aus, dass er sich nicht wohl dabei gefühlt habe, wie Kelly mit dem Teenager flirtete, es sei ihm als "zu freundschaftlich" vorgekommen. Kelly hatte Aaliyah 1992 kennengelernt, als sie 13 Jahre alt war, und dann zwei Jahre später ihr Album "Age Ain't Nothing But A Number" ("Alter ist nichts als eine Zahl") produziert. Kellys Verteidigung soll laut "USA Today" die Geschehnisse abgestritten und argumentiert haben, dass es keinen Beweis für die Schwangerschaft gebe. Die Sängerin starb 2001 bei einem Flugzeugabsturz.
Auch organisiertes Verbrechen als Anklage
Kelly werden in dem Prozess im New Yorker Stadtteil Brooklyn unter anderem die sexuelle Ausbeutung Minderjähriger, Kidnapping und Bestechung vorgeworfen. Weil auch der Tatbestand "Racketeering" (etwa "organisiertes Verbrechen") zur Anklage zählt, können die eigentlich verjährten Geschehnisse Mitte der 90er-Jahre vor Gericht eingebracht werden.
Rufmord laut R. Kelly
Bei einer Verurteilung in allen Punkten droht dem Sänger eine Haftstrafe von zehn Jahren bis lebenslang. Der seit seiner Festnahme im Sommer 2019 im Gefängnis sitzende Musiker hat alle Vorwürfe immer wieder zurückgewiesen und seinen Kritikern eine Rufmord-Kampagne vorgeworfen.