Zwei Tage nach dem Watschen-Eklat bei den Oscars spricht nun erstmals Chris Rock.
Zwei Tage nach dem Ohrfeigen-Eklat bei den Oscars bricht Chris Rock nun sein Schweigen. Der 57-Jährige stand am Mittwochabend mit seiner Comedy-Show "Ego Death Tour" in Boston auf der Bühne. Dort wurde der 57-Jährige mit tobendem Applaus begrüßt, wie das Filmblatt "Variety" berichtete.
Er würde den Oscar-Vorfall immer noch "verarbeiten" und zu einem späteren Zeitpunkt ansprechen. "Und das wird ernst und lustig sein", sagte der Komiker laut "Variety". Dem Blatt zufolge haben sich die Ticketverkäufe für Rocks Auftritte vervielfacht
Disziplinarverfahren gegen Will Smith
Die Oscar-Akademie hat unterdessen ein Disziplinarverfahren gegen US-Schauspieler Will Smith eingeleitet. Smith habe mit seinem Verhalten bei der Oscar-Gala gegen die Verhaltensrichtlinien der Academy of Motion Picture Arts and Sciences verstoßen, so der Filmverband am Mittwoch in einer Stellungnahme. Als mögliche Folge drohe der Ausschluss aus dem Filmverband, zitierten die Branchenblätter "Variety" und "Hollywood Reporter" aus der Mitteilung.
Smith hatte Chris Rock bei der Show auf der Bühne eine schallende Ohrfeige verpasst, nachdem der Komiker einen Witz über Smiths Ehefrau Jada Pinkett gemacht hatte. Darin ging es um ihren kahlgeschorenen Kopf, die Schauspielerin leidet unter krankhaftem Haarausfall. Zurück an seinem Platz rief er noch zweimal in die Richtung von Rock: "Lass den Namen meiner Frau aus deinem verdammten Mund!".
Will Smith droht Ausschluss
Den Gästen im Dolby Theatre und Millionen Zuschauern am Bildschirm wurde schnell klar, dass dieser Schock-Moment kein geplanter Teil der Show war. Wenig später gewann Smith den Oscar als bester Hauptdarsteller für seine Rolle in "King Richard". In seiner Dankesrede stellte er sich als Beschützer dar und schien den Ausfall verteidigen zu wollen. Am Montag entschuldigte er sich via Instagram. Der Vorfall sei ihm peinlich.
Das Verhalten von Smith wurde von der Filmakademie am Mittwoch als "zutiefst schockierend" und "traumatisch" beschrieben. Dazu eine überraschende Enthüllung: Smith sei am Sonntagabend dazu aufgefordert worden, die Gala zu verlassen. Er sei dem aber nicht nachgekommen. Der Verband äußerte sich selbstkritisch: "Wir hätten anders mit der Situation umgehen können". Die nächste Sitzung ist für den 18. April angesetzt. Eine mögliche Folge sei der Ausschluss von Smith aus der Academy, hieß es in der Mitteilung.