Jury unter Vorsitz von Joel und Ethan Coen - Chancen für "Son of Saul" oder "Carol"
Die 68. Filmfestspiele von Cannes gehen heute, Sonntag, mit der feierlichen Preisverleihung zu Ende. Die Jury unter Vorsitz der Regie-Brüder Joel und Ethan Coen hat es dabei nicht leicht: Als Anwärter auf die Goldene Palme gelten heuer gleich mehrere Filme, darunter das KZ-Drama "Son of Saul" des ungarischen Debütregisseurs Laszlo Nemes oder das bildgewaltige Liebesdrama "Carol" von Todd Haynes.
Rooney Mara, die in "Carol" mit Cate Blanchett ein lesbisches Paar im USA der 1950er-Jahren gibt, könnte ebenso mit einem Darstellerpreis geehrt werden wie Emmanuelle Bercot, die in "Mon Roi" eine Tour de Force durch die Ehehölle durchleidet. Bei den Männern werden etwa Colin Farrell ("The Lobster") oder Michael Caine Preischancen ausgerechnet. Während Farrell in der dystopischen Zukunftsvision "The Lobster" Publikum und Kritiker überzeugte, lässt der 82-jährige Caine in Paolo Sorrentinos preisverdächtigem Drama "Youth" als pensionierter Dirigent berührend sein Leben Revue passieren. Ein österreichischer Film ist heuer nicht im Wettbewerb vertreten.