Schuf Stahlplastik "Bewegung" vor der Wiener Stadthalle
Der österreichische Bildhauer Wander Bertoni ist am heutigen Montag im Alter von 94 Jahren verstorben. Dies teilte seine Familie in einer Aussendung mit. Seine letzte Ruhestätte soll er Anfang Jänner auf dem Areal seines Freilichtmuseums in Winden im Nordburgenland finden.
Bertonis Schaffensperiode umfasste sieben Jahrzehnte, seine Werke finden sich an öffentlichen Plätzen sowie in Museen und Galerien rund um den Erdball. Zu seinen Werken gehört eine große Zahl von Auftragsarbeiten, dazu zählen mehrere Arbeiten für den Architekten Roland Rainer, wie die Stahlplastik "Bewegung" vor der Wiener Stadthalle. Zu den sakralen Werken des Künstlers gehören Altar und Ambo der barocken Stiftskirche in Herzogenburg sowie ein Volksaltar der Kirche in Winden am See. In der nordburgenländischen Gemeinde fand er 1965 eine dauerhafte Bleibe. In den vergangenen Jahrzehnten entstanden neben dem Atelier des Künstlers auch Schauräume und ein Ausstellungspavillon. Auf dem etwa sechs Hektar großen Gelände legte Bertoni ein Freilichtmuseum mit einem für die Öffentlichkeit zugänglichen Skulpturenpark an. Dort soll er nun auch begraben werden.
Der am 11. Oktober 1925 in Italien geborene Bildhauer, der im Zweiten Weltkrieg nach Österreich kam und sich 1965 in Winden im Burgenland niedergelassen hat, galt als einer der prägenden Vertreter seiner Zunft. Unter den Auszeichnungen, mit denen der Künstler bedacht wurde, sind der Bildhauerpreis der Biennale Sao Paulo, die 1986 verliehene Ehrenmedaille der Stadt Wien in Gold und das Große Ehrenzeichen des Landes Burgenland (1991). 1999 zeichnete die Republik Italien den Bildhauer mit dem Orden "Cavaliere d'Italia" aus. 2005 erhielt Bertoni die Ehrenmitgliedschaft der Universität für Angewandte Kunst, 2009 verlieh ihm die damalige Kulturministerin Claudia Schmied (SPÖ) das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst Erster Klasse.