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Die Mars-Voltianer und ihr Lärm-Universum

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Am 23.7 kommen "The Mars Volta" in die Wiener Arena. Ein diffuses und kompromissloses Konzerterlebnis ist zu erwarten.

Mit dem Auftritt von "The Mars Volta" wird die Arena Wien am 23. Juli zum Brennpunkt eines spektakulären Klangerlebnisses und zur ausgewählten Location für das einzige Konzert mit dem die Band auch Österreich im Rahmen ihrer aktuellen Europa-Tournee beehrt.

Hochmusikalische Sphären
"The Mars Volta“, die für ihre "JamSession-artigen" Live-Auftritte bekannt sind, werden die ZuhörerInnen mit ihren ausgedehnten Improvisationen und ineinander verschmelzenden Songdarbietungen in ein verwobenes Netzwerk ihres breitgefächerten und vielfältigen Schaffens entführen.

Kreatives "At the Drive-In" Überbleibsel
Schon seit der Gründung im Jahr 2001, die nach dem Zerfall der Band "At the Drive-In", von zwei der ehemaligen Mitglieder, namentlich Cedric Bixler-Zavala und Omar Alfredo Rodriguez-Lopez, initiiert worden war, stehen "The Mars Volta" für ein stilistisch weit gedehntes musikalisches Hybrid und einen sehr komplexen und vielschichtigen Sound, der sich auch in der Situation von Live-Auftritten nicht geschmälert repräsentiert, sondern im Gegenteil zur Basis eines mitreißend-elektrisierenden auditiven Erlebens wird.

Das musikalische Spektrum von "At the Drive-In" erweitern "Mars Volta" um Einflüsse verschiedenster Genres; die Songs aller bisherigen Schaffenswerke bezeugen die große Detailverliebtheit ihrer Musik, die oftmals jegliche klare Songstruktur entbehrt. Die musikalische Vielfalt spiegelt sich schon in der Besetzung und den Instrumentarien wider, anhand derer "The Mars Volta" ihre assoziativen Klangwelten formen.

Kompromissloser Zeitgeist
Ein erstes musikalisches Lebenszeichen lieferte die Band mit der 2002 erschienenen LP "Tremulant", welchem 2003, das mehr als 500.000 mal über den Ladentisch gegangene, Debütalbum "De-Loused in the Comatorium" folgte. Auch das 2.Studioalbum "Frances the Mute", das im Folgejahr 2004 erschien rief unter Kritikern sehr unterschiedliche Reaktionen hervor. Darin unterschied es sich nicht von den Nachfolgewerken: Im November 2005 brachte die Band ihr erstes Live-Album "Scab Dates" heraus, im September 2006 ihr drittes Studioalbum "Amputechture" und schließlich wird die aktuelle Tour, ganz im Zeichen des zuletzt, nämlich am 25.Jänner 2008 erschienenen Albums "The Bedlam in Goliath" stehen.

Fuck the sound!
Das breit gefächerte Spektrum der Reaktionen, das der spezifische "Mars Volta-Sound" unter Beobachtern hervorruft, zeugt nicht zuletzt davon, dass jegliche Versuche klare Kategorisierungen ihrer Musik vorzunehmen an der stilistischen Vielschichtigkeit scheitern. Plakative Begriffe wie Jazz, Salsa, Punk, Progressive-Rock und CrossOver kratzen nur an der Oberfläche dessen, was sich im Schaffen der Band auftut. Rodriguez-Lopez selbst meint "Our sound is that we have no sound."

Ihre Musik ist ein Plädoyer für die völlige Entkategorisierung der Rockmusik.

"The Mars Volta" stehen für einen aufgekratzten, verschnittenen Sound, für die kompromisslose Entfaltung einer spezifischen Stimmung, die man schon von "At the Drive-In" kennt und welche bei "Mars Volta" unbequem, disharmonisierend und sowohl irritierend als auch faszinierend in Klangwelten zwischen Nonsense und Tiefgründigkeit in den Abgrund gejagt wird.

mars volta 260
© Universal

The Bedlam in Goliath
(c) Universal

The Mars Volta : Am 23. Juli 2008, in der Wiener Arena; Baumgasse 80, 1030 Wien. Beginn um 20:00, Karten unter 01 96 0 96

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