Edita Gruberova triumphierte als Donizetti-Königin in der Wiener Staatsoper.
Edita Gruberova ist ein gegen alle Naturgesetze verstoßendes Phänomen. Seit 46 Jahren ist die slowakische Primadonna die Königin der Koloraturen. Wenn sie singt, werden sogar Belcanto-Leichtgewichte zum Ereignis.
Jahrhundertsängerin
Am Donnerstag kehrte die Jahrhundertsängerin nach jahrelanger Pause als alte, von Gicht und Eifersucht geplagte englische Königin Elisabetta in Donizettis Opernrarität Roberto Devereux ins Haus am Ring zurück. Auf Helmut Stürmers hässlicher Bühne überzeugte sie in Silviu Purcaretes öder Nicht-Inszenierung mit halsbrecherischen Koloraturen, strahlenden Spitzentönen, gehauchten Pianissimi und endlosem Atem das Publikum davon, dass ihre Stimme noch immer so schön und jugendlich ist wie zu Beginn ihrer einzigartigen Karriere.
Virtuosität
In der großen Finalszene riss sie sich die rote Perücke vom Kopf und gab mit größter technischer Kontrolle, Virtuosität und Ekstase ihren Thronverzicht bekannt. Standing Ovations für die Diva.