Mit 1. Jänner 2025

Jonathan Fine wird neuer Generaldirektor des Kunsthistorischen Museums

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Jonathan Fine wird der neue Generaldirektor des Kunsthistorischen Museums in Wien.

Diese Personalentscheidung verkündete am Donnerstag Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer (Grüne). Fine setzte sich damit gegen 19 Bewerberinnen und Bewerber durch.

Die Berufung des 1969 geborenen New Yorkers und "Main Act des Tages", so Mayer, ist dabei gleichsam eine interne Lösung, leitet Fine doch seit 2021 das zum KHM gehörige Weltmuseum. Allerdings ist er kein Ethnologe, auch wenn er sich bereits vor dem Engagement in Wien als Sammlungsleiter des Ethnologischen Museums der Staatlichen Museen zu Berlin profilierte. Jonathan David MacLachlan Fine ist Kunst- und Kulturhistoriker, der zudem Geschichts- und Literaturwissenschaften sowie Rechtswissenschaft studiert hat.

Eindrucksvoller Lebenslauf

"Seine Vita liest sich wie eine Liste der Eliteunis der USA", hob Staatssekretärin Mayer die Weltläufigkeit des künftigen KHM-Chefs hervor. Dieser multidisziplinärer Zugang sei in der heutigen Zeit für ein Museum wichtig, müsse ein Generaldirektor doch das Verbindende im Innen und Außen repräsentieren: "Ein Generaldirektor ist kein Solitär." Hier gelinge Fine der Spagat aus "großen Ansprüchen und einem geerdeten, kooperativen Verständnis von Führung".

Fine ist "voller Dank und Demut"

"Ich bin voller Dank und Demut", zeigte sich Fine bescheiden ob der heutigen Kür. Die Bestände des KHM könnten sich mit den größten Museen dieser Welt messen: "Die Sammlungen des KHM repräsentieren das Beste des menschlichen Schaffens und helfen uns, das Menschsein besser zu verstehen." Man könne aus ihnen heraus die entscheidenden Geschichten für die Gesellschaft in der Zeit der großen Unsicherheit erzählen.

Zugleich sei sein Ziel klar: "Der Ausbau der internationalen und nationalen Bekanntheit dieser Museen." Die jetzige Aufstellung des Verbandes sei dabei eine gute Grundlage, warf sich Fine in die Bresche für die bestehende Struktur: "Wie viele bereits wissen, ist mein Ansatz als Kunsthistoriker interdisziplinär geprägt." Dazu gehöre auch perspektivisch die Implementierung von Sonderausstellungsräumen im KHM.

Sein Amt als Weltmuseumsdirektor werde er bis Ende 2024 ausüben und dann an die Spitze des Verbandes wechseln, kündigte der 54-Jährige an. Über seine Nachfolge im Weltmuseum werde dann beizeiten gemeinsam entschieden.

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