Die Frau des Verpackungskünstlers Christo ist in New York gestorben.
Die Künstlerin Jeanne-Claude erlag im Alter von 74 Jahren am Mittwochabend in einem New Yorker Krankenhaus einem Gehirnaneurysma, wie ihre Familie mitteilte. Sie war gemeinsam mit ihrem Ehemann Christo mit spektakulären Verhüllungsaktionen in gigantischen Dimensionen bekanntgeworden.
Im April in Wien
Erst im vergangenen April war das Künstlerpaar,
das exakt am selben Tag des selben Jahres auf die Welt gekommen ist - am 13.
Juni 1935 - zum letzten Mal gemeinsam in Wien: Im MAK-Gegenwartskunstdepot
Gefechtsturm Arenbergpark, wurde der Sonderbriefmarkenblock "Christo/Cat"
präsentiert. Dabei wurde auf ein nie verwirklichtes Projekt der beiden
"Verpackungskünstler" aus den 70er Jahren Bezug genommen: die Verhüllung
eines Wiener Flakturms. Das Projekt scheiterte allerdings an der fehlenden
Genehmigung.
Auch die Verhüllung des Reichstags in Berlin, die 1995 für weltweites Medienecho und unzählige Schaulustige an Ort und Stelle gesorgt hatte, hatte über 20 Jahre bis zur Realisierung gebraucht. Zuletzt arbeiten Christo und Jeanne-Claude gemeinsam an ihrem Projekt "Over the River" im US-Bundesstaat Colorado, das für 2012 ins Auge gefasst wurde.
Jeanne-Claude Denat de Guillebon wurde als Tochter einer französischen Offiziersfamilie in Casablanca geboren. 1958 lernte sie in Paris den bulgarischen Industriellensohn Christo Wladimirow Jawatscheff kennen. 1964 wurde New York ihre gemeinsame Heimat. Seit 1994 standen offiziell stets beide Namen zusammen und gleichberechtigt für ihre Werke, sie sie stets ohne Sponsoren und Subventionen allein aus dem Verkauf ihrer Skizzen finanzierten.