Roman

MARCO WANDA: Sein Rausch des Lebens

Marco Wanda hat seinen Debütroman verfasst.

Sänger und Songwriter Marco Wanda (bürgerlich Michael Marco Fitzthum) hat ein Buch geschrieben und es ist mehr drogenrauschig und bierdurchtränkt als selbstbeweihräuchernd.

Mehr zum Thema

In Dass es uns überhaupt gegeben hat geht es um das Leben des Wanda-Frontmanns: Das war vor einigen Jahren noch ziel- und zügellos. Wir folgen ihm zu Sauftouren, ersten Annäherungen zu anderen Musikern durch Wien, für ihn, wie er im ersten Satz schreibt, „nach den achtziger Jahren nie wieder eine pulsierende Stadt“. Wir Lesende reisen mit ihm ziellos durch Ungarn oder ins konfliktgebeutelte Kairo, um... etwas zu spüren?

MARCO WANDA: Sein Rausch des Lebens
© Ingo Pertramer

Vergänglichkeit

Das Spüren ereilt ihn gegen Ende des Buches mit Wucht, als er die Vergänglichkeit im innersten Kreis kennenlernt.
Doch davor bekommt Marco Wanda gut den beschwingt-leidenden, drogenschwangeren und alkoholdurchtränkten Künstler hin, er schlawi(e)nert sich durchs Leben, von dem man sich manchmal schon fragt, wie er es sich als mittelloser Kerl finanziert hat. Von gelegentlichen Einladungen hier und da wahrscheinlich kaum. Doch das macht den Romantext aus, die flüssige Erzählung (im wahrsten Sinne ist) wirkt nahbar und authentisch.

Eigene Stimme entwickelt

Vergänglichkeit. Das Studium der Sprachkunst merkt man dem Verfasser an, und doch trifft Marco Wanda einen eigenen Ton, hat eine eigene Stimme, die mal unterhält, mal melancholisch werden lässt, manchmal auch nervt.Die Facetten der großen Hoffnung, die „definitive, absolute Band, eine Band wie die Turtles“ zu werden, sind berührend und zeigen eine verletzliche Seite.Kunststück gelungen!

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.
OE24 Logo
Es gibt neue Nachrichten