Scharfe Worte

Wanda wütet gegen Kickl: „Als Politiker die Menschen aufzuhetzen ist einfach!“

Mit der Bio „Dass es uns überhaupt gegeben hat“ arbeitet Marco Wanda sein Rockstar-Leben zwischen Hits, Alk und Drogen auf. Bei der Lesung in Wien wurde er dazu auch politisch laut.  

„Das Buch wurde sehr reißerisch besprochen und zu einem Skandalbuch stilisiert. Ich sehe das nicht so. Aber gut, wenn es das Scheißding verkauft.“ Offene Worte von Marco Wanda bei seiner allerersten Lesung. Am Mittwoch präsentierte der Strizzi-Rocker in Michael Niavaranis Theater im Park die Highlights seiner aktuellen Bio „Dass es uns überhaupt gegeben hat“, mit der er auf 288 emotionalen Seiten sein Leben voll Drugs (Kokain, Heroin, Ecstasy), Alk („Ich entschied mich, derjenige zu sein, der am meisten trinkt!“) und Rock ’n’ Roll aufarbeitet. „Gewisse Aspekte in meinem Leben erlebt man nur, wenn man berühmt ist. Aber so vieles von dem, was ich schreibe, wäre auch ohne den Status als berühmte Persönlichkeit passiert!“

Wanda wütet gegen Kickl: „Als Politiker die Menschen aufzuhetzen ist einfach!“
© wegotit

Wanda wütet gegen Kickl: „Als Politiker die Menschen aufzuhetzen ist einfach!“
© Zsolnay Verlag

Nach ebenso witzigen wie emotionalen Anekdoten über den Aufstieg seiner Erfolgsband, den Verlust von Keyboarder Christian Hummer und seinen ereignisreichen Reisen nach Kairo, Paris, wo er 2015 die Terroranschläge hautnah miterlebte, oder London lieferte er dann im launischen Bühnen-Gespräch mit ORF-Kulturredakteurin Alice Pfitzner eine ehrliche Selbstreflexion: „Ich glaube, dass ich auch ohne Erfolg getschechert und Drogen konsumiert hätte. Ich wünschte, es wäre so leicht, dass ich mir selber erzählen kann, ich habe gesoffen, weil der Erfolgsdruck so groß war. Nein, das habe ich schon freiwillig gemacht."

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Dazu wurde Wanda im malerischen Theater im Park erstmals ungewohnt politisch laut und mahnte auch in Richtung Kickl. „Das gute Drittel an Wählern, das warum auch immer auf diese FPÖ reinfällt, das muss man nicht heruntermachen. Die Kritik, die total berechtigt und wichtig ist, soll sich gegen diese Partei richten, aber nicht gegen die Wähler. Das ist in Österreich noch lange nicht so besorgniserregend wie in Deutschland mit der AfD. Aber es ist auch hier auf einem Weg, der zur Spaltung der Gesellschaft hinführt.“

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Dazu teilte Wanda vor rund 1.000 Besuchern auch seine größten politischen Sorgen: „Als Politiker die Menschen aufzuhetzen ist einfach. Aber diese Menschen wissen nicht, was dieser Hass bewirkt. Der bewirkt nicht nur einen Wahlsieg, sondern der kann darüber hinaus eine Katastrophe für uns alle werden. Und das darf nicht passieren!“

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