Casting: Runde eins von drei ist abgeschlossen. Ab 23. November matchen sich per ORF Talente um den Titel "Musicalstar des Jahres". Hier das Video.
Für die einen ist es eine Audition wie viele andere, für die anderen eine richtungweisende Berufsentscheidung. Bei der ersten Auswahlrunde für die neue ORF-Show "Musical!", in der zehn Musicalaspiranten ab 23. November um die Gunst der Zuseher tanzen und singen, mischten am Freitag, Absolventen verschiedenster Kaderschmieden mit kompletten Einsteigern - ausgerechnet in jenen Hallen, die das Lampenfieber der Bühnenhungrigen seit Jahren beheimaten, im Max-Reinhardt-Seminar in Wien-Penzing. Insgesamt sind bis Mitte Oktober drei Auswahlrunden zu überstehen.
425 Kandidaten
"Ich erwarte ein spannendes Rennen, es sieht auch bereits danach aus", freute sich Juror und Gesangslehrer Jack Poppell, nachdem die ersten 20 Kandidaten abgefertigt waren. 15 von ihnen mussten wieder nach Hause gehen, weitere 400 kämpften noch vor der Bühne mit der Nervosität ."Hier werden sehr viele Herzen gebrochen", meinte der designierte Moderator der Show, Alfons Haider. Wer in diesem harten Geschäft Fuß fassen wolle, müsse da aber eben durch.
Doch keine Rolle in "We will rock you"
Dem Gewinner winkt nun allerdings doch kein fixes Engagement im Queen-Musical "We will rock you", wie ursprünglich angekündigt, die Idee sei schließlich "zu waghalsig" gewesen, erklärte Sendungsverantwortliche Andrea Heinrich. Je nach Ausbildungsgrad des Siegers wolle man ihm oder ihr aber eine maßgeschneiderte Weiterentwicklung ermöglichen.
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"Ich finde es toll, dass jungen Talenten die Chance gegeben wird, sich zu präsentieren", sagte die 23-jährige Konservatoriums-Absolventin Gloria Wind. "Das ist in Österreich ohnehin sehr schwer." Auch das Prozedere der Show, bei der die Zuseher entscheiden, wer weiterkommt, hält die Berufseinsteigerin für sinnvoll. "Auch auf der Bühne entscheidet letztlich das Publikum und nicht irgendeine Jury." Sollte Gloria heute nicht genommen werden, wird sich bei ihr jedenfalls weder am Berufsziel noch am Selbstbewusstsein etwas ändern. "Das ist schließlich nicht meine erste Audition."
"Eine österreichische Erfindung"
Für Alexandra Frankmann-Koepp, die heute ebenfalls in der dreiköpfigen Jury saß, ist Talent oder Ausbildungsgrad nicht allein entscheidend, "es gehört auch viel Fleiß und Leidenschaft dazu." Beim Vorsingen selbst stechen die Unterschiede zwischen Hobby- und Profisängern dann allerdings teils schmerzhaft ins Auge, was manche Auftritte auf wenige Takte beschränkte. Die beiden anderen "Säulen des Muscials", Schauspiel und Tanz, sind in den nächsten Runden entscheidend. Das Juroren-Trio, komplettiert von Tänzer und Choreograph Cedric Lee Bradley, trifft die Auswahl der je fünf Frauen und Männer für die Show und begleitet sie dann als Lehrer weiter. "Die Suppe, die sie sich jetzt kochen, müssen sie dann auslöffeln", scherzte Katja Pokorny, die gemeinsam mit Alfred Lindner für das Konzept der Show verantwortlich zeichnet. Mit Moderator Alfons Haider ist das bewährte "Dancing Stars"-Team fast komplett. Haider betonte jedoch den großen Unterschied zu Formaten wie "Dancing Stars" oder "Starmania" - "das hier ist eine österreichische Erfindung".
Acht Shows
Weitere Unterschiede liegen im Detail. So wird in den acht Sendungen von "Musical! Die Show", die ab dem 23. November wöchentlich ausgestrahlt werden, zwar das Publikum über Televoting entscheiden, wer sicher weiterkommt, über das Schicksal der beiden Letztgereihten bestimmt schließlich aber die Jury, deren drei Mitglieder derzeit noch nicht feststehen. Erst im Finale werden sie nur noch eine "fachkundige Empfehlung abgeben" und Sieg und Niederlage ganz in die Hände der Fernsehzuseher legen. Für die meisten der bereits fertig ausgebildeten Kandidaten heißt es aber wohl ohnehin "dabei sein ist alles" - will man doch vor allem die eigene Bekanntheit in der Szene steigern.