Ex-Direktorin erwidert Vorwürfe, verweist auf frühere kaufmännische Leitung.
Die von ihren Nachfolgern in der Belvedere-Geschäftsführung heftig angegriffene frühere Direktorin Agnes Husslein-Arco
weist die Vorwürfe hinsichtlich fahrlässiger Vorgangsweise bei der Klimatisierung des Oberen Belvedere zurück.
Fachwissen
Gegenüber der APA betont die Ex-Museumschefin, "dass diese Agenden ganz klar in den Bereich des Gebäudemanagements fielen, das der kaufmännischen Leitung unterstellt war. Ich habe mich stets voll und ganz auf das wirtschaftliche Fachwissen und die Kompetenz der kaufmännischen Leitung verlassen und bin stets davon ausgegangen, dass diese ihre Agenden gewissenhaft abwickelt."
Fahrlässig
Belvedere-Generaldirektorin Stella Rollig und der Wirtschaftliche Geschäftsführer Wolfgang Bergmann hatten bei der heutigen Jahrespressekonferenz des Museums Husslein-Arco "fahrlässige Führung" des Hauses vorgeworfen und dabei u. a. die auf dem denkmalgeschützten Dachboden des Belvedere befindlichen Kälteanlagen angeführt, bei denen der Brandschutz trotz externer Prüfgutachten grob vernachlässigt worden sei und für die keine gültigen Genehmigungen vorlägen. Eine Auseinandersetzung zwischen Husslein-Arco und der Belvedere-Prokuristin Ulrike Gruber-Mikulcik, die sich im Vorjahr für den neu geschaffenen Posten der kaufmännischen Leitung beworben hatte, war im Sommer 2016 eskaliert. Aufgrund von Vorwürfen wegen Verstößen gegen Compliance-Richtlinien war Hussleins Vertrag schließlich nicht verlängert worden. Husslein-Arco wurde in der Folge im Februar dieses Jahres vom Finanzministerium in den Vorstand der Leopold Museum-Privatstiftung berufen und war von der ÖVP bei den Koalitionsverhandlungen als externe Expertin in der Fachgruppe Kunst & Kultur beigezogen worden.