Aufregende Premiere an der Wiener Josefstadt. Ab Donnerstag zeigen Nikolaus Habjan und Manuela Linshalm mit „Schicklgruber“ die letzten Tage von Adolf Hitler als unheimliches Puppenspiel.
„Kann man Hitler, kann man den Nazispuk als Puppentheater erzählen?“ Die Frage der Berliner Morgenpost nach dem im Mai gefeierten Neustart von „Schicklgruber“ wird ab Donnerstag auch in Wien akut. Im Theater an der Josefstadt feiert das von Neville Tranter und Nikolaus Habjan initiierte Puppenspiel „Schicklgruber“ seine Österreich-Premiere. Adolf Hitler klammert sich dabei als Puppe im Berlin des Jahrs 1945 an eine letzte Illusion: Obwohl der Krieg verloren ist und das Reich in Trümmern versinkt könnte eine große Rede vielleicht noch alles wenden. Doch ein weiterer Gast geht im Bunker ein und aus: Der Tod.
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Neville Tranter, der mit seinem Stuffed Puppet Theatre seit den 1970er-Jahren das Puppenspiel für Erwachsene revolutioniert, entreißt damit der Figur Adolf Hitler nicht nur den selbst gegebenen Namen, sondern auch ihren fast mythischen Status. Nach der Festwochen-Uraufführung im Jahr 2003 und einem erfolgreichen Run am Schauspielhaus bringt sein Schüler Nikolaus Habjan nun eine beklemmende Neufassung, die ein Regime im Endstadium entlarvt.
„Schicklgruber“, bei der 95 Minuten lang einzig Habjan und seine Kollegin Manuela Linshalm als Puppenspieler die gesamte Handlung führen, ist eine groteske Farce über Macht, Größenwahn und den unausweichlich letzten Vorhang. „Unheimlich und faszinierend zugleich,“ so der Tenor der deutschen Pressestimmen.