Sean Penn, aktueller Cannes-Jury-Chef, führt Regie in einem Film, der auf einer wahren Begebenheit beruht. Der Trailer hier!
Diese Geschichte hat sich in den frühen Neunzigerjahren tatsächlich zugetragen: Christopher McCandless Reise in die Wildnis Alaskas wurde zuerst auf sensible Weise in Jon Krakauers Buch wiedergegeben. Sean Penn verinnerlichte den Plot aufgrund ähnlicher Biographie (auch er fühlte sich manchmal als Außenseiter) und erschuf einen Film der Meisterklasse.
Raus aus dem Alltag
Christopher wächst in einer typischen
amerikanische Mittelstandsfamilie auf. Streitende Eltern, materielle Ziele,
berufliche Wünsche der Erzieher an den Sohn, der einmal Karriere machen
soll. Das alles passt aber nicht ganz zur Radikalität des jungen Mannes, der
seit längerem Absprungsgedanken hegt. Seine Schwester versteht ihn - nicht
aber seine krassen Ansichten über das Leben. Doch der talentierte
Christopher besteht das College, kurz nach der Abschlussfeier beginnt auch
schon sein systematischer Rückzug aus dem typischen amerikanischen
Alltagsleben.
Er beginnt, Pläne zu entwickeln, wie er aus der desillusionären Welt entfliehen kann, verschenkt einen nicht unbeträchtlichen Geldbetrag, der für seine weitere Ausbildung vorgesehen wäre. Auch stößt er seine Freundin vor den Kopf. So verschwindet er mit einer alten Karre: ab in die Wildnis lautet seine Devise. Eine lange Reise durch die sperrige und urtümliche Wildnis Alaskas beginnt.
Rückzug ins Nichts
Sean Penn gelingt mit "Into the Wild" ein
langer Film, zweieinhalb Stunden, in denen im Grunde nur wenig passiert,
Christopher braucht ungefähr zwei Jahre, bis er an sein Ziel kommt. Doch in
stillen Momenten trifft er gelegentlich interessante Menschen, zwischendurch
kehrt Sean Penn immer wieder von seinem einsamen Stützpunkt im Wald auf die
Lichtung in Alaska zurück. Wunderschöne Naturaufnahmen, sehnsüchtige
Monologe, Eltern, die ungewiss zurückgelassen werden und die Hoffnung
irgendwann begraben, dass ihr Sohn von alleine zurückkehren wird.
"Into the Wild". Regie: Sean Penn. Mit Emile Hirsch, William Hurt,
Marcia Gay Harden u. a. USA 2007, 148 Min, Kinostart in |