Beim 70. Jubiläums-Song-Contest in Wien steht Israel auf der Kippe: Die EBU lässt geheim über eine mögliche Teilnahme abstimmen
Noch Anfang November sollen die 68 Mitglieder der Europäischen Rundfunkbehörde (EBU) darüber entscheiden, ob Israel beim 70. Song Contest in Wien antreten darf. Am Donnerstagnachmittag wurde dieser Schritt bei einer Aufsichtsratssitzung beschlossen. Der Beschluss sieht eine geheime Wahl vor. Hintergrund sind Drohungen von Sponsoren und Ländern wie Spanien, Irland, den Niederlanden, Slowenien, Island und der BBC, den Wettbewerb im Falle einer israelischen Teilnahme zu boykottieren. Nach dem EBU-Statut wird bei mehr als fünf solcher Boykottandrohungen automatisch geheim abgestimmt.
Politische Spannungen belasten den ESC
Auslöser der Debatte sind der Hamas-Überfall auf Israel und die umstrittene Militärreaktion im Gazastreifen. Die Folgen reichen nun bis zum größten Musikfestival der Welt. Auch Österreich steht im Fokus, da der Bewerb diesmal in der Wiener Stadthalle stattfindet. Während ORF-Generaldirektor Roland Weißmann für eine Teilnahme Israels plädierte, forderte Sieger JJ einen Ausschluss und sorgte damit für Aufsehen. Insider sehen in der anonymen Abstimmung größere Chancen für die Gegner Israels.
Unabhängig vom Ausgang wird der Jubiläums-Song-Contest in Wien stattfinden – unter dem ORF-Motto „Spektakulär, aber sparsam“.