Sanges-Diva Cecilia Bartoli sang im Konzerthaus barocke Bravourarien.
Die römische Primadonna Cecilia Bartoli gab ein Konzert im ausverkauften Konzerthaus und das Publikum tobte vor Begeisterung. Auf dem Programm standen vergessene barocke Bravourarien, die im 18. Jahrhundert in Russland für die Zarinnen Anna, Elisabeth und Katharina geschrieben wurden.
In einer glitzernden weißen Robe sang die vulkanische Primadonna mit ihrem ausdrucksstarken Mezzo-Solitär koloraturgespickte und melancholische Arien, wie nur sie es kann.
Vulkanisch. Im elegischen Vado a morir von Francesco Araia gab es Gelegenheit, in das sehnsüchtige Bartoli-Pianissimo einzutauchen. Im Wechsel folgten Wut- und Trauerarien von Araia, Raupach und Manfredini, dazu virtuose Stücke von Porpora, Hasse und Händel als Abschussrampen für Bartolis Koloraturenfeuerwerke.
Ovationen. In zwei russischen Arien von Hermann Raupach gluckste und glänzte die göttliche Römerin und jodelte mit dem grobschlächtigen Naturtrompetengeschmetter des Ensembles I Barocchisti unter Diego Fasolis um die Wette. Am Schluss erschien La Bartoli als strahlende Zarin im weißen Hermelin-Imitat mit Mütze, Muff und Handschuhen. Es gab Standing Ovations.