"Alle weg"

Maiwald lüftet Geheimnis der Adria im Winter

Neues Buch des Bestsellerautors ist da.

Stefan Maiwald gewährt seinen Leser:innen immer wieder tiefe Einblicke in das Leben an der oberen Adria. Seit vielen Jahren lebt der  Journalist und Autor  mit seiner Frau und seinen Töchtern in Grado. Einige Reiseführer stammen aus Maiwalds Feder, zuletzt aber auch atmosphärische Sachbücher.

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Alltägliches und Besonderes am Meer

Atmosphäre. So geht es in Meine Bar in Italien um den legendären Wirt Pino und seine Stammgäste, in Mein Leben am Strand skizziert Maiwald, was den Reiz „seiner“ Region ausmacht und erklärt, wie das Leben am Meer funktioniert und worauf unbedingt zu achten ist.

Entdeckungsreise

Nun hat er mit Alle weg – Mein Winter an der Adria ein neues Werk verfasst. Darin enthüllt er, was mit Urlaubsregionen passiert, wenn keine Touristenmengen mehr da sind... Im Plauderton erzählt Maiwald, wie die Langsamkeit und Gemütlichkeit nach Grado einkehrt. Wie er im Gespräch mit oe24 erklärt, kann das manchmal von einem Tag auf den anderen passieren. Die Ruhe sei aber dringend nötig, denn nach der Hauptsaison ist schließlich vor der Hauptsaison. Maiwald hat hier keinen Reiseführer verfasst, sondern Eindrücke wiedergegeben. Er vermittelt Gefühle, Stimmungen. Das ist gelungen, der Text macht Lust auf eine Entdeckungsreise an die winterliche Adria, mit all ihren Vorzügen.
Schon im Mai gibt es weiteren Lesestoff, hat uns der Autor verraten. Dann erscheint mit Espresso unter Sternen eine Art Forschungsreise nach Triest. Maiwald: „Ich habe ausprobiert, ob die italienischen Glücksprinzipien, die ich auf der Insel Grado gelernt habe, auch in einer großen, fremden Stadt funktionieren.“ 

„Der Winter ist die Zeit für neue Entdeckungen“

oe24: Ihr neues Buch trägt den Titel „Alle weg“. Sind denn nur die Touristen in der kühleren Jahreszeit weg?
Maiwald: Ja, Touristen verirren sich im November kaum nach Grado. Es sind auch Einheimische weg – der klassische Urlaubsmonat für Wirte und Hoteliers. Aber es sind immer genügend Einheimische da, um Pinos Bar und andere Cafés zu füllen und über Fußball, Politik und perfekte Pasta zu diskutieren.


oe24: Wie kann man sich den Alltag im Winter in einem sonst belebten Touristengebiet vorstellen?
Maiwald: Der Alltag ist deutlich entspannter, manchmal wirkt alles wie in Zeitlupe. Der Termindruck ist weg, niemand muss Gäste umsorgen. Alle bleiben länger in den Bars und resümieren die Saison – und schmieden Pläne fürs nächste Jahr. Es ist eine angenehme Ruhe. Weniger Menschen, das bedeutet auch: weniger Autos, Busse, Motorboote. Manchmal hören wir das Rauschen des Meeres, obwohl wir zwei Straßen vom Strand entfernt wohnen.


oe24: Was hat Sie damals am meisten überrascht, als Sie den Winter zum ersten Mal selbst erlebt haben?
Maiwald: Der Wechsel zwischen Haupt- und Nebensaison kommt überraschend abrupt! Gegen Ende Oktober kann es an einem sonnigen Sonntag noch einmal trubelig sein wie im August, und am Montag drauf ähnelt Grado fast einer Geisterstadt. Aber dieser Rhythmus ist gut, denn alle brauchen die Nebensaison, um durchzuatmen. Und wenn es dann irgendwann allzu still wird, wissen wir genau: Spätestens ab Ostern geht‘s wieder rund. Es ist beinahe wie der Wechsel von Ebbe und Flut.

oe24: Was sind die größten Entdeckungen für klassische Sommertouristen, wenn sie mal im Winter kommen?Maiwald: Das Schönste ist der menschenleere, sieben Kilometer lange Sandstrand. Das sind immer ganz besondere Spaziergänge. Aber wer im Winter kommt, wird auch in den Trattorien herzlich empfangen – weil weniger Gäste da sind und immer Zeit für ein Gespräch ist. Außerdem wissen die Wirte: Wer in der Nebensaison reist, will tiefer in Kultur und Kulinarik eintauchen. Der Winter ist die Zeit, um neue Entdeckungen und Bekanntschaften zu machen.

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