Tausende Literaturveranstaltungen werden vom 15.-21. Oktober in österreichischen Bibliotheken und Buchhandlungen angeboten.
Nachdem man im vergangenen Jahr die eigenen Erwartungen übertroffen hat, geht "Österreich liest. Treffpunkt Bibliothek" in die zweite Runde. Vom 15. bis 21. Oktober werden während des Lese- und Literaturfestivals österreichweit "tausende Veranstaltungen" angeboten, sagte Gerald Leitner, Geschäftsführer des Büchereiverbandes Österreichs. Unterstützt wird "Österreich liest" von zahlreicher Prominenz.
Österreich hat 2.500 Bibliotheken
Die unter dem Ehrenschutz
des Bundespräsidenten Heinz Fischer stehenden Bücher-Tage sollen "zum Lesen
verführen". Das Vergnügen am Lesen stehe hier im Vordergrund, was auch als
eine Reaktion auf die miserablen PISA-Ergebnisse zu verstehen sei. Außerdem
formulierte Leitner das Ziel, die Wahrnehmung der 2.500 österreichischen
Bibliotheken in der Öffentlichkeit zu verbessern. Das "faszinierende
Programm" in Gemeinde-, Stadt-, Schul- und Pfarrbüchereien sowie in
Universitäts- und Landesbibliotheken decke "von Top-Autoren bis zu
Trivialliteratur" die gesamte Szene ab. Eröffnet wird "Österreich liest" mit
einer Gala in der österreichischen Nationalbibliothek.
Motto "Lesen braucht Vorbilder"
Unter dem Motto "Lesen
braucht Vorbilder" hat "Österreich liest" bekannte Gesichter aus Kunst,
Sport, Politik, Kirche und Wirtschaft für das Projekt gewinnen können.
Ski-Star Marlies Schild ("Lesen gibt mir den Schwung") oder ÖFB-Teamchef
Josef Hickersberger ("Lesen gibt mir den Kick fürs Leben") sind auf den
Werbepostern des Festivals zu sehen. Auch Opernstar Anna Netrebko ist wieder
dabei, für sie gehört Lesen immer noch "zum guten Ton". Die vom
Büchereiverband Österreich initiierte Aktion wird von Bund, Ländern und
Wirtschaftspartnern finanziert.
Kein Bibliotheksgesetz in Österreich
Leitner beklagte wie
schon im Vorjahr das Fehlen eines österreichischen Bibliotheksgesetzes. In
16 EU-Staaten gebe solche Gesetze. "Lesemeister haben meistens ein
Bibliotheksgesetz", stellte er fest. Konsequenzen seien beispielsweise die
Uneinheitlichkeit der Bibliothekslandschaft in Österreich. Als "absolutes
Unikum in Europa" bezeichnete er den Umstand, dass 90 Prozent der Büchereien
ehrenamtlich unterhalten werden. Er zeigte sich aber zuversichtlich, dass
die Bundesregierung in dieser Legislaturperiode Lösungen präsentieren wird.
Termin-Hinweis: Eine neugeschaffene Buchwoche, die erste "Buch Wien" wird von 20. bis 23. November 2008 in Wien stattfinden.