Am Montag wurden die "Angefressenen Memoiren" aus dem "zerfladderten" Kochbuch von Otto Schenk präsentiert.
Literarische Gustostückerl hat Schauspieler und Autor Otto Schenk in seinem neuen Buch "Wer kocht, ist selber schuld" Montagabend in Wien präsentiert. Freunde und Weggefährten aus Kunst und Kultur wie der Intendant der Seefestspiele Mörbisch, Harald Serafin, Künstler Arik Brauer, Schauspieler Simon Gideon sowie Karikaturist und Architekt Gustav Peichl lauschten amüsiert den "Angefressenen Memoiren". Das Kochbuch, das eigentlich gar keines sein soll, ist eine Mischung aus komischen Erlebnissen mit anderen "Genussspechten angefangen von Teddy Podgorsky bis Heinz Holecek", erklärte Schenk.
Das Buchcover zu: "Wer kocht, ist selber schuld"
(c) Amalthea Verlag
Kochen mit allen Sinnen
Trotz dieses Buches spiele Essen in
seinem Leben "keine überdimensionale Rolle", so Schenk weiter. Er könne
eigentlich gar nicht kochen, deshalb sei es für ihn eine besonders spannende
Tätigkeit. "Jegliche Sorgen konzentrieren sich währenddessen auf das Reindl,
das Anbrennen, das Rösten, die Gerüche, auf das Kosten und das Herrichten",
erzählte der Schauspieler und Regisseur. Sogar das Essen falle ihm schwer,
berichtete er. Was aber bei ihm nicht unbedingt zur schlanken Linie führe.
Kochbuch der Mutter
In dem Buch präsentiert Schenk die Rezepte
aus dem alten und zerfledderten Kochbuch seiner Mutter, die hauptsächlich
Hausmannkost auf den Tisch brachte, so Schenk weiter. Deshalb sei er auch
kein Verehrer von "überkandideltem Essen". Das Schreiben und die
Zusammenarbeit mit dem Fotografen Fritz von Schulenburg, der zur
Präsentation extra aus Moskau angereist gekommen war, habe ihm so viel
Freude bereitet, dass er bereits ein neues Buch plane.
Kochpromis unter sich
Gideon Singer und Künstler Arik Brauer
gestanden an dem Abend, eher Kochmuffel zu ein, die gerne die eigene Frau an
den Herd lassen würden. Nicht so Harald Serafin: Er erzählte, dass er das
"Notwendigste wie Wiener Schnitzel, Palatschinken oder Spiegelei"
beherrsche. Während seiner 40-jährigen Freundschaft sei er bereits etliche
Male bei Schenk zum Essen eingeladen gewesen. An so einem Abend sollte man
jedoch die Küche lieber verlassen, um den "sensiblen" Koch nicht zu stören,
so Serafin mit einem Augenzwinkern. Heinz Holecek outete sich als
Kuttel-Fan, die er zum Leidwesen seiner Frau mit viel Kreativität zubereite.
Schenk, Otto: Wer kocht, ist selber schuld. Angefressene Memoiren. Wien, Amalthea 2007. Gebunden, 200 S. m. zahlr. Farbfotos v. Fritz von Schulenburg. ISBN 978-3-85002-620-8. 22,90 EUR (inkl. USt.)