Heller leistete 1988 hohe Steuernachzahlung. Seither laufen alle Projekte über Wiener Firma.
Keine neue Show, kein neues Gartenprojekt, sondern André Hellers Finanzgebarung sorgte am Montag für Schlagzeilen: Ausgerechnet vor seinem 70. Geburtstag berichtet der Tagesanzeiger von „Hellers Briefkastenfirmen in der Schweiz“, gegründet in den 1980er-Jahren, über die der Künstler Millionen-Projekte abgewickelt haben soll.
Hellers Konter
„Infam“, sagt Österreichs weltweit erfolgreichster Künstler, der sich mit seinen Auftritten gegen rechts nicht nur Freunde gemacht hat, und setzt sich gegen die Story entschieden zur Wehr. Die genannten Firmen Artevent AG und später Kurrent AG seien „keine Briefkastenfirmen, sondern Vermögensverwaltungsgesellschaften“, die die Liegenschaft Giardino Botanico verwalten.
Dass er die Artevent AG 1988 in der Schweiz gründete, erklärt er mit der Waldheim-Affäre: Für den US-Markt sei damals eine nicht-österreichische Firma sinnvoller gewesen.
Bei einer Betriebsprüfung 1988 (!) habe das Finanzamt die Abwicklung über die Schweiz nicht anerkannt, so Heller. Er leistete eine „hohe Steuernachzahlung“. Seit 2000 laufen alle Projekte über eine Firma mit Sitz in Wien. „Es wurde alles normal versteuert“, sagt Heller zu ÖSTERREICH. Die Behauptung im Tagesanzeiger, Gewinne seien in der Schweiz versickert, sei „infam“.
André Hellers weltweites Show- und Kunst-Imperium
André Heller, der am 22. März seinen 70. Geburtstag feiert, ist Österreichs weltweit erfolgreichster Künstler.
- Shows: Legendär sind Hellers Shows Luna Luna (1987) oder Body and Soul (1988). 2005 startete sein Mega-Spektakel Afrika, Afrika, das um die Welt ging. Lediglich Magnifico (2011) wurde wegen Insolvenz eingestellt.
- Garten- und Kunstprojekte: Weltberühmt sind Hellers Gärten – in Gardone kultivierte er den 10.000 Quadratmeter großen Giardino Botanico, 2016 eröffente er den Anima-Paradiesgarten in Marrakesch. Auch auf der Emirate-Insel Schardscha entstand eine Heller’sche Parklandschaft. 1995 gestaltete er die Swarovski-Kristallwelten in Wattens.
- Buch-Bestseller: Mit seinem Roman Das Buch vom Süden (2016) ging Heller monatelang auf Lese-Tour und eroberte die Buch-Charts.
- Politik: Heller tritt gegen Rassismus und Rechtspopulismus auf und warb zuletzt für die Präsidentschaft Van der Bellens. Womit er sich nicht nur Freunde machte.