Washington

Clinton: Hat er 
Life-Ball-Geld veruntreut?

Teilen

Ex-Präsident in Nöten. Bill Clinton kämpft mit Spendenskandal, der auch Wien betrifft.

Er gibt stets den großen Wohltäter, doch Bill Clinton, Ex-Präsident der USA, soll vor allem sich selbst viel Gutes getan haben. Und die Enthüllungen darüber reißen nicht ab. Jetzt entdeckten Rechnungsprüfer, dass die „Clinton Foundation“, die Hilfsprojekte in der ganzen Welt betreibt, seit 2003 sagenhafte 50 (!) Millionen Dollar an Reisekosten verpulverte, 12,1 Millionen allein im Jahr 2011. Am teuersten sind dabei die Reisen des Chefs selbst, obwohl ihm seine Milliardärsfreunde oft ihre Privatjets überlassen.

Jedes Jahr zum Life Ball nach Wien im teuren Jet
High Life. Erst letzte Woche hatte die New York Times ausführlich über die Verschwendungssucht innerhalb von Clintons Wohlfahrtstruppe berichtet, samt Chaos im Management durch eine Schar an FOBs („Friends of Bill“), Vetternwirtschaft und Grabenkämpfen. Zudem kochen dort längst auch Hillary Clinton, die Bills Organisation als Sprungbrett für ihre wahrscheinliche Präsidentschaftskandidatur verwendet, und Tochter Chelsea (seit 2011 an Bord) ihre eigenen Süppchen. Vor allem Bills „High Life“ gerät in die Schlagzeilen: So jettet der Ex-Präsident seit vielen Jahren jeden Mai zu Gery Kesz­lers Mega-Spenden-Event Life Ball. Clinton vertritt dabei HIV
Aids-Hilfspro­jekte seiner Foundation, schwebt aber stets stilgerecht im Privatjet in Schwechat ein. Wer für die Reisekosten genau aufkommt, bleibt unbekannt, Rech­nungen dafür soll er aber teilweise dreifach ausgestellt haben.

Skandal könnte Hillary als 1. Präsidentin verhindern
Rote Zahlen. Klar ist: Die Verschwendungssucht untergräbt die wohltätige Arbeit. Trotz soliden Spendenaufkommens rutschte die Foundation in die roten Zahlen: 2012 wurden 214 Millionen eingenommen, dennoch gab es ein Minus von acht Millionen.
Immerhin: Clinton ist sich des Problems bewusst. Er heuerte ein Team an Anwälten an, um auszumisten. Die Zeit drängt: Der Skandal könnte Hillarys Ambitionen zunichtemachen, 2016 zur ersten „Mrs. President“ gewählt zu werden.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.