Kaum gekannt

Kiesbauer: "Mein Vater spielte keine große Rolle"

Arabella Kiesbauer zeigt in ihrem Interview mit der deutschen "Bild" wie stark sie als Frau ist – und wie lange sie nach einem fehlenden Teil ihrer Identität gesucht hat. Die TV-Moderatorin spricht über ihren ghanaischen Vater Sammy (†1999), den sie erst nach seinem Tod richtig kennengelernt hat

„Mein Vater hat keine große Rolle in meinem Leben gespielt“, sagt Arabella Kiesbauer nüchtern – und doch voller Bedeutung. Aufgewachsen ist sie bei ihrer Mutter und Großmutter, zwei starken Frauen, die sie prägten und ihr als Vorbilder dienten. Doch mit der Geburt ihrer Tochter Nika 2007 kam ein tiefer innerer Wunsch auf: Wer war mein Vater? Was gebe ich meinem Kind weiter? Diese Fragen führten sie schließlich nach Ghana, in das Land ihrer väterlichen Wurzeln. Acht Jahre nach seinem Tod machte sie sich auf, ein Stück ihrer Herkunft zu verstehen. Dort traf sie auf eine große Familie, Wärme und Antworten: „Das war heilsam für die Seele. Ich habe sehr viel über meinen Vater erfahren.“

Arabella Kiesbauer mit Mutter Hannelore

Arabella Kiesbauer mit Mutter Hannelore

© Getty

Ihr Vater Sammy war ein intelligenter Mann aus einfachen Verhältnissen, der mit einem Stipendium nach Deutschland kam. Dort lernte er Arabellas Mutter kennen – eine Beziehung, die nicht lange hielt. Er wanderte später in die USA aus, gründete dort eine Firma und eine neue Familie. Der Kontakt zu Arabella blieb spärlich – gelegentliche Besuche, aber keine echte Vater-Tochter-Beziehung. Trotzdem hat Kiesbauer inzwischen ein versöhnliches Bild von ihm gewonnen: „Viele weiße Puzzlesteine haben zum Glück Formen angenommen.“

Florens Eblinger und Arabella Kiesbauer

Toni Faber und Nathalie Nemec. 

© Andreas Tischler

Die Reise nach Ghana brachte ihr nicht nur Erkenntnisse über ihren Vater – sondern auch über sich selbst. Ein Stück Identität, das lange gefehlt hatte. Arabella Kiesbauer ist heute nicht nur Moderatorin, Mutter und Autorin – sondern auch eine Frau, die ihre Wurzeln kennt und angenommen hat, auch wenn sie sie erst spät entdeckt hat.

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