Der österreichische Spitzenkoch Reinhard Gerer ist tot. Er starb kurz vor seinem 70. Geburtstag.
Am 12. April wäre Reinhard Gerer 70. Jahre alt geworden – nun ist der ehemalige Vierhauben-Koch am Mittwochabend wenige Tage vor seinem Geburtstag verstorben. Der 69-Jährige erlag seiner langen, schweren Krankheit. Zuletzt wurde er in der Wiener Rudolfstiftung behandelt. Wie oe24 erfuhr, verließ Gerer zwei Tage vor seinem Tod noch einmal das Krankenhaus, um sich bei Naschmarkt-Legende Urbanek zu verabschieden.
Gerer war als Gastronom hochdekoriert: 1992 erhielt er das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich, 1993 war er Koch des Jahres im österreichischen Gault Millau.
Jüngster Haubenkoch Österreichs
Reinhard Gerer begann seine Karriere im Restaurant Prinz Eugen unter der Führung des Nouvelle-Cuisine-Pioniers Werner Matt und erzielte daraufhin bemerkenswerte Erfolge. Nach Abschluss seiner Kochlehre verbrachte er Lehrjahre bei Eckart Witzigmann, Paul Bocuse und Heinz Winkler, bevor er im Jahr 1981 im Le Pialée als Chef de Cuisine tätig war und zum jüngsten Haubenkoch der Republik wurde - im Alter von nur 28 Jahren. Sein Restaurant Korso, welches er 1981 eröffnete, war das erste in Österreich, das mit vier Hauben im Gault&Millau ausgezeichnet wurde. Das Korso führte zusätzlich 21 Jahre lang einen Michelin-Stern.
Gerer und seine Ehefrau Natalie sorgten zuletzt für Aufsehen, indem sie eine Gourmetlinie für hochwertiges Hundefutter ins Leben riefen, nach zahlreichen anderen gastronomischen Unternehmungen.
Lehrmeister für zahlreiche Star-Köche
Gerer war ein inspirierender Lehrmeister und Wegbereiter für viele Spitzenköche von heute. Zu seinen Meisterschülern zählten unter anderem Toni Mörwald, Gerti Hütter, Daniel Kellner, Christian Rach und Christian Domschitz.
