Bücher der Woche

Paul Pizzera: Der Pfingstl denkt an Selbstmord

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Der König der Möwen: Paul Pizzera widmet sich humoristisch dem Thema Suizid und Therapie. 

Musiker Paul Pizzera möchte mit neuem Wurf Angst vor Therapien nehmen.

Dialog. Herr Pfingstl ist zurück! Schon in „Der Hippokratische Neid“, dem ersten Buch von Paul Pizzeras Reihe „Die Kunst der Stunde“, war der Wuchteln schmeißende, zahme, mitleiderregende Prolo die Hauptfigur. Dieses Mal plagen ihn Liebesnöte und er möchte sich darum sogar vom Hotelbalkon auf den Ring stürzen. Wie gut, dass Herr Pfingstl, bevor er zwei Flaschen Schnaps reinzwitscherte, noch nach seinem Notfallskontakt, seiner Therapeutin, verlangte. Die kommt prompt aus Graz angereist und zwischen ihr und ihrem suizidgefährdeten Patienten entspinnt sich ein Gespräch.Warum er nicht springen soll, fragt der rauschige Herr Pfingstl und seine Theapeutin macht sich mit ihm auf die Suche nach dem, was das Leben ausmacht.

Herr Pfingstl ist zurück und denkt an Selbstmord

Tabuthema. Gewohnt locker, mit vielen Witzen, die durchaus manchmal etwas flach ausfallen, denn so ist er halt, der Herr Pfingstl, nähert sich Musiker und Autor Paul Pizzera dem heiklen Thema Selbstmord an. Die Therapeutin ist dabei das Korrektiv, diejenige, die Perspektiven im Gespräch gibt.
Paul Pizzera ging es darum, wie er im Nachwort schreibt, Ängste davor zu nehmen, sich in Behandlung zu begeben. Im besten Falle soll sein Buch sogar Lust darauf machen, sich mit geschultem Personal über Probleme zu unterhalten. 

Paul Pizzera über Buch, Tour und Therapie:

ÖSTERREICH: Warum machen Sie Suizid zum Thema?

Paul Pizzera: Das ist schwierig, aber notwendig: Wir haben in Österreich dreimal so viel Suizide wie Verkehrstote pro Jahr. Ich will damit die Wichtigkeit der Gesprächstherapie schüren. Die Angst minimieren, dass man stark genug ist, Schwächen zu zeigen.

ÖSTERREICH: Kann man dieses schwere Thema mit Humor leichter darbieten?

Pizzera: Das wäre der Versuch. Ob das gelungen ist, entscheiden die Leser.

ÖSTERREICH: Sie brechen damit wieder die Lanze für die Therapie. Weil es Ihnen so geholfen hat?

Pizzera: Ja! Ich fühlte mich schon nach der ersten Sitzung um 10 Kilo leichter. Es schadet nicht, wenn man über seine Probleme redet.

ÖSTERREICH: Ihr letztes Buch ging auf Platz eins. Erwarten Sie das wieder?

Pizzera: Selbstverständlich ist einem das wichtig. Wer etwas anderes behauptet, ist ein Lügner!

ÖSTERREICH: Das Hörbuch lesen Sie wieder mit Michael Niavarani.

Pizzera: Im ersten Buch war es ja der Schmäh, dass man erst beim letzten Satz draufkommt, dass der Therapeut eine Frau ist. Jetzt haben wir uns gedacht: Es ist alles divers. Es ist alles schön.

ÖSTERREICH: Sie gehen damit auf Lesetour ...

Pizzera: Die direkte Resonanz ist großartig. Wenn es nur eine Person gibt, der dieses Buch ein bisschen hilft, dann habe ich schon gewonnen. 

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