Trauer im Austropop. Willi Resetarits († 73) ist gestern tödlich verunglückt.
Abschied. Am Donnerstag gab’s den „Amadeus“ für seine Zusammenarbeit mit Molden, Soyka und Wirth. Am Freitag spielte er mit seinem Stubnblues in St. Pölten auf. Und erst am Samstag bei dem von ihm ins Leben gerufenen Flüchtlingsball im Wr. Rathaus. Jetzt ist Willi Resetarits tot. Am Sonntag ist völlig überraschend das „Feuer“ von Dr. Kurt Ostbahn erloschen. „Willi Resetarits ist heute Vormittag tödlich verunglückt. Ich bin wahnsinnig traurig“, bestätigt Manager und Freund Erich Schindlecker das Unfassbare. Dem Vernehmen nach soll er bei einem Sturz über die Stiege ums Leben gekommen sein.
Gewissen. Ganz Österreich trauert. Um einen großen Musiker. Um einen großen Menschen. „Ich lebe gern, denn sonst wäre ich tot“, ließ er schon 2018 in seiner Biografie wissen. Er galt als unser musikalisches Gewissen.
Vita. Sein Leben stand immer im Dienste des Rock ’n’ Roll und der Empathie. 1969 brach der gebürtige Burgenland-Kroate für die Musik das Anglistik-Studium ab. Erste Erfolge mit den Schmetterlingen. Aber auch Flop bei ESC. 1980 erfand Günter Brödl für ihn den Ostbahn-Kurti. Die österreichische Antwort auf Bruce Springsteen. Dazu Dutzende Musik-Projekte, politisches und soziales Engagement. Er war Mitinitiator von Asyl in Not und SOS Mitmensch und gründete 1995 das Integrationshaus Wien. Dass er just dafür seinen letzten Auftritt absolvierte, kann nur Schicksal sein.