"God save the King"

England ändert jetzt die Hymne

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Die Königin ist tot - es lebe der König: Charles III. hat sein Amt schon angetreten. 

Wenn andere längst in Rente sind, beginnt dieser Mann erst den Job, auf den er sich ein Leben lang vorbereitet hat -seit der Krönung seiner Mutter vor 70 Jahren ist Charles, er war damals drei Jahre alt, Thronfolger gewesen. So lange hat wohl noch niemand in der Geschichte auf ein Amt gewartet.

Jetzt rätselt die Welt, was vom überzeugten Bio-Bauern und Öko-Freak im Buckingham-Palast zu erwarten sei - immerhin sorgte er mit mystischen Trips in die Kalahari-Wüste, mit eigenbrötlerischen Ansagen, wie dass er mit den Blumen spreche, und seinem Faible für den islamischen Sufismus dafür, dass ihm nicht gerade uneingeschränkte Vorschusslorbeeren geschenkt werden.

Charles macht Politik, statt Orden zu verleihen

Im politischen London ist man alarmiert, seit etwa Charles als Thronfolger demonstrativ wegen der Menschenrechtsverletzungen in China dem dortigen Präsidenten Xi Jinping beim Gala-Diner zum Staatsbesuch die kalte Schulter zeigte - ein diplomatischer Eklat der Sonderklasse. Zitate, dass er etwas bewegen wolle, statt orden zu verleihen, Gerüchte, dass er die Monarchie radikal modernisieren wolle und sogar aus dem Buckingham-Palast ausziehen wolle, sorgen für Getuschel.

Neue Hymne. Fix ist, dass die Commonwealth-Nationen neue Hymnen erhalten - "God save the King" statt "God save the Queen". Und ebenfalls fix ist, dass Charles in der allernächsten Zeit für Revoluzzertum keinen Kopf haben wird: Er leitet die zehntägigen Trauerfeierlichkeiten und muss zu einer ersten Reise nach Schottland, Nordirland und Wales aufbrechen. Und: Ein tagespolitisch aktiver König wäre sowieso "pretty shocking". 

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