Obduktionsergebnis

Skoff starb an Herzinfarkt im Bordell

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Tod mit 39: Horst Skoff wurde tot in Hamburg gefunden - in einem Sexklub. Laut Obduktion starb der Ex-Tennis-Star an einem Herzinfarkt.

Tennisstar Horst Skoff ist an einem Herzinfarkt gestorben, Fremdverschulden ist auszuschließen. Das hat die Polizei in Hamburg mitgeteilt. Die "fragwürdigen Verletzungen" im Gesicht hatt er sich offenbar bei seinem Sturz nach dem Infarkt zugezogen.

Skoff war am Samstag nach Mitternacht bewusstlos in einem Hamburger Sexklub gefunden worden. Ein Notarzt versuchte ihn zu animieren, einmal soll er noch das Bewusstsein erlangt haben, dann starb er.

Skoff war einer der besten österreichischen Tennisspieler. Er gewann 4 ATP-Turniere und schaffte es in der Weltrangliste bis auf Platz 18.

Trauer in Österreich
"Ich habe es noch nicht verarbeitet. Es ist für mich unfassbar!" Mit tränenerstickter Stimme spricht Ulla Weigerstorfer, Ex-Miss-World und Horst Skoffs ehemalige Lebensgefährtin, das aus, was Freunde, Weggefährten und alle Österreicher jetzt denken und fühlen. Am Samstag wurde Tennislegende Horst Skoff durch eine tödliche Herzinfarkt-Attacke in Hamburg plötzlich aus dem Leben gerissen. Unerwartet. Ohne Vorzeichen und unter mysteriösen Umständen. Denn sein Übergewicht, zuletzt brachte er über 110 Kilos auf die Waage, hat die tödliche Tragödie nicht ausgelöst. Ganz im Gegenteil. Skoff hat im Gesicht Verletzungen, die nicht unbedingt von einem Sturz nach einem Herzversagen stammen müssen.

Was am Samstag in Hamburg passierte, ist für seine Freunde unerklärlich. Denn vorab war alles so wie immer: Am Wochenende griff Horst Skoff für seinen Tennisclub Hoska/Griffen noch zum Tennisschläger und führte das Team in der Kärntner Landesliga B zum Sieg. In den letzten Tagen vor seinem Abflug nach Hamburg trainierte er in seiner Horst-Skoff-Akademie - kurz Hoska genannt - noch mit den Jugendlichen. "Am Mittwoch habe ich Horst noch am Tennisplatz getroffen. Er hat wie immer die Nachwuchstalente trainiert, war gut drauf. Am Freitag ist er nach Wien gefahren, um sich mit dem ÖTV zu treffen und anschließend weiter nach Hamburg zu reisen", erzählt tief betroffen sein Tennisfreund Günther Meier aus Griffen. Offizielle Version für den Hamburg-Trip: Sponsoren-Verhandlungen, weil er seinen in Kärnten ausgetragenen Horst-Skoff-Cup in die Welt tragen wollte. "Er wollte, dass sein Cup internationaler wird, was er dort wirklich gemacht hat, weiß ich nicht", so sein Tennispartner.

Skoff öfter in Hamburg
Tennis-Legende Hans Kary: "Ein bis zwei Mal im Monat ist er nach Hamburg geflogen. Er war Ehrenmitglied im Hamburger Tennisklub Klipper, hat für den Klub auch vor wenigen Jahren noch Matches gespielt und hatte in Hamburg angeblich auch eine Freundin."

Domina-Sex in Hamburg
Das war offenbar die Version, die Skoff seine Freunde glauben machen wollte. Denn wie die ersten Recherchen ergaben, führte der Ex-Tennisstar ein Doppelleben. Er soll in Hamburg extreme Sexvorlieben ausgelebt haben.

Dominas warten am Flughafen
Als Horst Skoff am vergangenen Samstag in Hamburg ankam, wurde er am Flughafen von zwei Dominas erwartet. Vom Flughafen ging es dann in den nicht gerade noblen Stadtteil Hamburg-Hamm. In einem aufgelassenen Sportstudio mit der Adresse "Hammer Steindamm 62" sollen die Sadomaso-Spielchen ihren Lauf genommen haben - bis Horst Skoff einen Herzinfarkt erlitt.

Historisch
Eine Niederlage, an die sich wohl fast jeder Tennisfan erinnert, erlitt Skoff im Schluss-Einzel des Davis-Cup-Schlagers im Halbfinale gegen die USA im Wiener Prater-Stadion. Beim Gesamtstand von 2:2 führte er gegen Michael Chang mit 2:1-Sätzen, ehe er sich noch mit 6:3,7:6(4),4:6,4:6,3:6 geschlagen geben musste. Aus war der Traum vom Finale gegen Australien, und für Skoff war es die bitterste Niederlage seiner Karriere.

Rückzug auf Bauernhof
Nach seinem Karriereende im Jahr 1995 wurde es ruhig um Skoff. Er zog sich auf seinen Bauernhof in Kühsdorf in Kärnten zurück, fiel in den letzten Jahren vor allem durch seine Gewichtsprobleme auf. Mal wog er über 100 Kilo, dann hungerte er sich wieder auf Normalgewicht runter. "Wir hatten eine Wette laufen, dass er bis Jahresende 20 Kilo abnimmt", erzählt sein Freund Günther Meier.

Eine große Erfüllung hat er in den letzten Jahren vor allem in seiner "Horska"-Akademie gefunden, wo er junge Talente förderte. Talente, wie er früher eines war.

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Steckbrief Horst Skoff
Geb.: 22.8.1968 in Klagenfurt, Verstorben am 7. Juni 2008 in Hamburg

Bestes ATP-Rankings
Einzel: 18 (1.1.1990); Doppel: 70 (18.9.1989)

Karriere-Preisgeld
1,651 Millionen Dollar

Karriere-Einzel
228 Siege:203 Niederlagen

Größte Erfolge
4 Turniersiege: Athen, BA-CA-Trophy Wien (1988), Genf (1990), Baastad (1993); Finalist (7): Hamburg, Prag, Barcelona (1989), Wien (1990), Florenz, Genf (1991), Baastad (1994)

Doppel
Buenos Aires (1986), Prag (1989); Finale (4): Prag, Florenz (1988), Kitzbühel, Nizza (1990)

Davis Cup
Davis-Cup-Halbfinale 1990 (2:3 gegen die USA im Wiener Praterstadion); Immer noch längste Davis-Cup-Begegnung seit Einführung des Tiebreak (1989): Skoff schlug Mats Wilander im Weltgruppen-Viertelfinale Österreich-Schweden nach 6:04 Stunden mit 6:7,7:6,1:6,6:4,9:7

Grand Slam
Skoff kam bei den vier Major-Turnieren nie über die zweite Runde hinaus

Beendete seine Karriere nach zahlreichen Challenger- und Future- Turnieren 1999, sein letztes Match auf der ATP-Tour bestritt er am 10.8.1995 in San Marino (2. Runde)

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