Armin Assinger spricht in der YouTube-Reihe „Menschen im Porträt“ ungewöhnlich offen über seinen Einstieg bei der „Millionenshow“ – und über Ablehnung wegen seiner Mundart.
Seit über 20 Jahren ist Armin Assinger (61) das Aushängeschild der ORF-„Millionenshow“. Doch dass er die Moderation überhaupt bekam, war alles andere als selbstverständlich. In der Interviewreihe „Menschen im Porträt“ beschreibt er den Auswahlprozess: „Eine Probe-Sendung wird einem Probepublikum vorgespielt. Die bewerten dann: Sprache, Schmäh, Aussehen, Sympathie. Und auf dieser Liste war ich top gereiht.“
Skepsis wegen seiner Sprache
Trotz des positiven Feedbacks sei die Entscheidung im ORF lange hinausgezögert worden. Der Grund: seine Mundart. Assinger erinnert sich: „Die damalige Generaldirektorin Monika Lindner hat gesagt: 'Was machen wir jetzt? Wer kriegt die Millionenshow?'“ Doch keiner der Direktoren wollte sich festlegen. Die Sorge sei gewesen: „Der redet ja Mundart, das kannst ja nicht machen.“
Entscheidung erst anonym
Erst eine anonyme Abstimmung brachte den Durchbruch: Mit 6:0 fiel die Entscheidung zugunsten Assingers. „Super entscheidungsfreudig“, kommentiert er trocken. Doch nach der offiziellen Bekanntgabe hagelte es Kritik aus dem Publikum.
Kritik und Rückhalt
Assinger erhielt zahlreiche negative Rückmeldungen: „E-Mails habe ich bekommen, auf der Homepage haben sie geschrieben: 'Du dumme Bauernsau', 'Bleib bei deinen Kühen im Stall' oder 'So ein Trottel wie dich, haben wir gebraucht'.“ Trotzdem habe er sich nicht verbiegen lassen. Eine Coachin aus Köln, mit der er bis heute arbeitet, habe ihn bestärkt: „Ich verstehe zwar nicht alles, was Sie sagen – aber bitte behalten Sie Ihre Mundart. Denn Mundart ist Authentizität.“