ORF streicht Formate

Aus für Kult-Show: Das sagt Peter Rapp

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Die Tage für 'Brieflos-Show' und 'Bingo' sind nun angezählt. 

Fans der beiden Kult-Shows „Brieflos-Show“ und „Bingo“ müssen ganz stark sein. Denn mit Jahresende werden die beiden ORF-Formate eingestellt. Der Sender hat diese jahrelang in Zusammenarbeit mit den Österreichischen Lotterien betrieben, die die dazugehörigen Gewinnprodukte im Angebot haben.

Als eines der prominentesten Opfer scheint derzeit „Brieflos“-Moderator und ORF-Urgestein Peter Rapp zu sein. Gegenüber Radio Ö24 sagte er: „Ich habe das gehört und wurde informiert und in erster Linie empfinde ich Dankbarkeit für 28 Jahre.“

Angst vor der Zeit danach habe er nicht. „Es ist mir gelungen, nach 30 Jahren Licht ins Dunkel einen einigermaßen würdigen Abschied zu nehmen, und das wird mir auch mit der Brieflos-Show gelingen“, so Rapp. Seine positive Art will er dadurch aber nicht verlieren. „Es gibt viel schlimmere Diagnosen. Ich bin gesundheitlich gut drauf, hab eine starke Liebesbeziehung zu meinem Hund – mein Leben ist ja in Ordnung“, resümiert der Kult-Moderator. Allerdings hofft er, dass ihn das ORF-Management nicht ganz vergisst, obwohl die „momentan sicher andere Dinge im Kopf haben als mich“. „Vielleicht finden sie Zeit, sich auch über mich Gedanken zu machen“, hofft Rapp.

ORF: Über mögliche Tätigkeiten wird es Gespräche geben

Die "Brieflos-Show" läuft seit 1990 im ORF, stets moderiert von Peter Rapp. "Bingo" startete neun Jahre später und wird alternierend von Marie Christine Giuliani und Dorian Steidl präsentiert. Die Aufmachung der Quiz- und Gewinnshows sei aber "nicht mehr zeitgemäß", weshalb man sich für das Ende entschlossen habe. Für die entsprechenden Slots am Samstag- beziehungsweise Sonntagnachmittag arbeite man "bereits an der Entwicklung neuer Formate". Die Moderatoren wurden über das Aus der Sendungen bereits informiert, "über mögliche weitere Tätigkeiten wird es Gespräche geben", teilte der ORF mit.

Adaptierungen

Lotterien-Sprecher Martin Himmelbauer verwies gegenüber der APA auf mehrere Adaptierungen etwa beim "Brieflos" in den vergangenen Jahren. Man suche einfach "immer wieder Möglichkeiten, die Attraktivität zu halten beziehungsweise zu steigern". Auf das nunmehrige Aus der Fernsehsendungen habe man sich mit dem ORF "einvernehmlich" verständigt. Und obwohl künftig die Gewinnmöglichkeit "Brieflos-Show" in den Losen wegfällt, ist es wohl auch nach 2018 mit dem Drehen am Rad noch nicht ganz vorbei: "Wenn Sie heute ein Brieflos kaufen und es steht 'Brieflos-Show' drinnen, dann haben Sie ein Recht, das drei Jahre lang in Anspruch zu nehmen", verwies Himmelbauer auf die gesetzlichen Vorgaben. Die Lotterien müssen für diesen Zeitraum auch nach Ende der "Brieflos-Show"-Ausstrahlung den Leuten diese Gewinnmöglichkeit bieten.

Im Falle von "Bingo", bei dem die Ziehung der nötigen Zahlen und Symbole via Fernsehen erfolgt, müsse man sich wiederum "etwas überlegen". Wie das künftig abgewickelt werde, sei derzeit noch völlig offen. Gleichzeitig verwies Himmelbauer auf die gute Zusammenarbeit mit dem ORF: "Wir haben immer alles sehr partnerschaftlich gemacht. Manche neue Dinge sind entstanden, etwa die LottoPlus-Ziehung. Dass sich nun etwas reduziert, schließt nicht aus, dass wir wieder andere Dinge ersinnen. Man muss sich weder um uns noch um den ORF Sorgen machen."

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