Mega-Deal mit RTL

Nach TV-Aus: So geht es mit Stefan Raab jetzt weiter

Es sollte das große Comeback der deutschen TV-Ikone werden – doch nun ist erst einmal Schluss. Stefan Raab kehrt nach der Sommerpause nicht mit seiner Show „Du gewinnst hier nicht die Million“ ins Fernsehen zurück. Ein herber Rückschlag für RTL, das mit Raab einen Fünfjahres-Deal geschlossen hatte

Zum Start im Herbst sorgte Raabs neue Show zunächst für Furore – zumindest auf der Streamingplattform RTL+. Doch im klassischen TV blieb der Erfolg aus: Nur noch 820.000 Zuschauer schalteten zuletzt ein. Die bunte Mischung aus Quiz, Comedy, Stand-up und Gameshow zündete nicht. RTL-Programmgeschäftsführerin Inga Leschek bestätigte gegenüber DWDL, dass das Format das lineare Publikum nicht ausreichend überzeuge. Brisant: Laut Informationen der deutschen "Bild"-Zeitung wollte Stefan Raab selbst mit seiner Sendung ins lineare Fernsehen. Der Entertainer sei für seinen Ehrgeiz bekannt – und auch für eine gewisse Eitelkeit. „Hier ist quasi eine ganze Generation ohne gute Unterhaltung groß geworden“, hatte Raab zu seinem Comeback gesagt. Er wollte es noch einmal wissen. Doch der Funke sprang nicht über.

Thomas Gottschalk bei Stefan Raab

Thomas Gottschalk bei Stefan Raab

© RTL / Raab Entertainment / Julia Feldhagen

Auch „Stefan & Bully gegen irgendson Schnulli“ floppte

Nicht nur „Du gewinnst hier nicht die Million“ scheiterte an den hohen Erwartungen. Auch das zweite Format „Stefan & Bully gegen irgendson Schnulli“, das Raab gemeinsam mit Michael „Bully“ Herbig entwickelte, blieb deutlich hinter den Erwartungen zurück. Beide Shows vermochten nicht, den früheren Erfolg von „TV Total“ wieder aufleben zu lassen.

Bully Herbig
© Getty Images / oe24

Trotz des Rückschlags trennt sich RTL nicht von Stefan Raab. Vielmehr soll im Sommer intensiv an einer überarbeiteten Version gearbeitet werden. Leschek kündigte an, ab Herbst werde mittwochs um 20:15 Uhr eine „veränderte Weekly“ zu sehen sein. Was genau kommen wird, ist noch offen – aber der Austausch mit Raab sei „energiegeladen“ und „kreativ“.

Show soll „eventisiert“ werden

Bis dahin versucht RTL, das Format flexibler zu gestalten: „Eventisierung“ heißt das neue Stichwort. Künftig soll jede Show einem besonderen Anlass gewidmet werden. Jüngstes Beispiel: „Du gewinnst hier nicht das Konklave“. Am kommenden Mittwoch folgt eine ESC-Sondersendung live aus Basel, für die Woche danach ist eine Episode zum möglichen Aufstieg des 1. FC Köln geplant – sofern das sportlich klappt.

raab
© Instagram/ therealstefanraab

Der Sender hält am millionenschweren Raab-Deal fest, aber das Konzept wird grundlegend überarbeitet. RTL hat die Kontrolle über die Ausstrahlung, Raab die kreative Power – ein Balanceakt, der im Herbst Früchte tragen soll. Ob der nächste Versuch besser zündet? Noch ist nichts entschieden. Sicher ist nur: Raab gibt nicht auf – und RTL auch nicht.

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