Häufiges Phänomen

Warum man dringend aufs WC muss, wenn man beinahe Zuhause ist

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Auf dem Heimweg drückt die Blase. Kaum denkt man daran, dass zuhause Erlösung wartet, drückt sie plötzlich noch mehr. Jeder Schritt, der einen näher zu der heimischen Toilette führt, erhöht die Dringlichkeit. Wir verraten, wieso es dazu kommt.

In den eigenen vier Wänden fühlt man sich nun mal am wohlsten - das betrifft auch unsere Blase. Das Phänomen nennt sich "Latchkey Urgency", was auf Deutsch soviel bedeutet wie "Haustürschlüssel-Dringlichkeit". "Latchkey Urgency" beschreibt den Zustand, bei dem Menschen plötzlich ein starkes Bedürfnis verspüren, auf die Toilette zu gehen, sobald sie sich ihrem Zuhause nähern.

Latchkey Urgency: Das steckt dahinter

Je näher man seinem Zuhause kommt, desto mehr verspürt man ein Gefühl der Dringlichkeit. Der Körper sendet dabei eine Nachricht an die Blase, "Wir sind fast da, wir haben es bald geschafft", erklärt Jessica Stern, Assistenzprofessorin für Psychiatrie, gegenüber "Huffpost". Das Gehirn sendet Signale an die Blase, die ihr sagen, wann sie sich zusammenziehen soll und wann sie loslassen darf. Denn das Gehirn steuert zahlreiche Körperfunktonen, darunter eben auch das Wasserlassen.

Warum man dringend aufs WC muss, wenn man beinahe Zuhause ist
© Getty Images
× Warum man dringend aufs WC muss, wenn man beinahe Zuhause ist

Vertraute Umgebung sorgt für Entspannung

Die genaue Ursache für dieses Phänomen ist noch nicht vollständig bekannt. Eine Studie des National Institutes of Health hat das Phänomen jedoch mit der von Pawlow begründeten klassischen Konditionierung verglichen. In diesem Fall bringt man dem Gehirn im Wesentlichen unterbewusst bei, dass es Zeit ist auf das WC zu gehen, sobald man die Haustür sieht.

Zudem wird angenommen, dass das Phänomen mit psychologischen Faktoren zusammenhängt. Wenn sich eine Person in einer vertrauten Umgebung wie ihrem Zuhause befindet, kann dies ein Gefühl der Entspannung auslösen. Das kann wiederum dazu führen, dass sich auch die Blase entspannt und dadurch das Bedürfnis, auf die Toilette zu gehen, verstärkt.

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